And only the devil may cry.

Mein Blick wanderte von Chloe auf Nanaki, dann auf Irene und dann wieder zu Chloe.
"Ich wollte sie doch abholen", bemerkte ich verwirrt.
"O-oder willst du nicht mehr mit mir mitgehen?", fragte ich an Chloe gewandt und schürzte die Lippen.

Eilig schüttelte ich den Kopf. "Nein, natürlich komme ich mit!", erwiderte ich mit einem leicht empörten Unterton in der Stimme. "Allerdings haben wir noch etwas zu besprechen.", sagte Irene plötzlich. "Nun... Ich denke, du bist von der Strafe befreit. Aber bevor ihr geht, muss ich euch noch etwas erklären."

Ich hob eine Augenbraue. "Ach, ja?", antwortete ich leicht ungeduldig.
Am liebsten wäre ich mit Chloe einfach gegangen.

"Es ist wichtig.", antwortete Irene. "Kommt." Sie führte uns in ein kleines Arbeitszimmer. "Es ist so, dass in vielen Teilen der Welt vermehrt Dämonen aufgetaucht sind. Sie alle stehen unter der Kontrolle von Agnus. Er will anscheinend die Weltherrschaft damit erreichen. Und das ist es, was mich besorgt..." Sie seufzte. "Es gab bereits mehrere Gruppen, die sich gegen ihn gestellt haben und versucht haben ihn umzubringen, allerdings sind die Mitglieder der Gruppen vorher selbst getötet worden. Ich will euch nur warnen. Passt auf, dass Agnus nichts davon mitbekommt, dass ihr gegen die Dämonen kämpft."

Ich schluckte. Wieder Agnus!
"Alles klar", erwiderte ich ernst und nickte der alten Frau zu.

"Können wir jetzt gehen?", fragte ich und trat nervös von einem Bein auf's andere. "Ist ja gut. Ja, ihr könnt gehen.", sagte Irene und lächelte. Sie begleitete uns bis zum Eingang des Gebäudes und verabschiedete sich dann von uns.

Erleichtert verließen mir gemeinsam das Schloss.
Nach einer Weile des Schweigens ergriff ich das Wort.
"Und? Wie.. wie war's so?", fragte ich vorsichtig.

"Nun ja... Aufregend?", antwortete ich und lächelte. "Ich hab' ziemlich viel dazugelernt. Im Weg stehen werde ich dir beim Kämpfen also nicht mehr." Plötzlich blieb Nanaki stehen. Fast wäre ich über ihn gefallen. "Was ist los?", fragte ich. Er sah mich an. "Irene hat gesag, das ihr vorsichtiger sein sollt, nicht wahr? Wie wäre es, wenn ich für ein paar Wochen lang von Ort zu Ort reise und mich umhöre, wo es Angriffe von Dämonen gab?" Ich zuckte mit den Schultern. "Wenn du möchtest. Aber wie finden wir uns wieder?" Nanaki lächelte. "Ach, ich werde euch schon irgendwie finden. Nun, dann gehe ich einmal los. Bis bald." Schon war hinter ein paar Bäume verschwunden. Ich seufzte leise, lächelte jedoch weiterhin. "Nun, und was schwebt dir so vor? Wo sollen wir als nächstes hin?", fragte ich Nero.

Ich blickte Nanaki noch kurz nach, wandte mich dann aber zu Chloe.
"Nunja. Also.."
Ich grübelte kurz. "Ehrlichgesagt weiß ich es nicht. In letzter Zeit habe ich nur noch an dich gedacht", grinste ich.

Ich spürte, dass ich rot wurde und sah verlegen zu Boden. "Ach... ehrlich?", fragte ich. Ich atmete tief durch und sah dann auf. "Ich habe auch sehr oft an dich gedacht. Das Training im Orden war zwar sehr gut, aber... mit dir war das einfach etwas anderes.", erwiderte ich und lächelte.
"Nun... Vielleicht sollten wir erst einmal im nächstgelegenen Dorf und suchen uns dort ein Hotelzimmer. Dann können wir immer noch darüber nachdenken, wo wir hingehen. Oder wir zelten hier."

"Hm." Ich überlegte kurz, zuckte dann mit den Schultern.
"Was du willst", grinste ich.

"Gut. Also, ich wäre ja dafür, dass wir..." Doch ehe ich weitersprechen konnte, schnitt mir plötzlich ein Geräusch von berstendem Holz das Wort ab. Ich drehte mich um. Mehrere Dämonen hatten mühelos einen Baum in Kleinholz verwandelt, wahrscheinlich um uns besser angreifen zu können.

Ich stöhnte laut auf und ging dann geradewegs auf die Dämonen zu.
Doch ehe ich einen von ihnen angreifen konnte, begannen sie uns zu attackieren.
"Chloe, pass auf!", warnte ich diese und wich geschickt dem Hieb einem der Dämonen aus.

"Tzz...", murmelte ich und grinste. "Ich hab' dazugelernt, schon vergessen?"
Ohne Mühe wich ich den Dämonen, die mich angriffen, aus und überlegte mir derweil eine Taktik, wie ich sie am Schnellsten erledigen konnte.

Ich grinste sie kurz als Antwort an, doch das verging mir schnell, denn ein Dämon versetzte mir einen gekonnten Hieb in die Magengrube und ich schlitterte über den Boden.
"Verdammt", knurrte ich verärgert und richtete mich unter Schmerzen wieder auf.

"Hm..." Drei Dämonen standen vor mir. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass Nero angegriffen worden war. Ich schmunzelte, als mir eine Idee kam. Rechts von mir stand ein Baum. Wenn ich diesen... Ohne meinen Gedanken wirklich zu Ende zu führen, zog ich bereits mein Schwert. Es gab ein leises Knacken, dann teilte sich der massive Baum und fiel genau auf die nichtsahnenden Dämonen.

Das laute Krachen und die erstickten Schreie der Dämonen ließen mich triumphierend Lächeln.
Ich ging auf Chloe zu. "Sehr gut", bemerkte ich zufrieden und rieb mir den Bauch.
"Bist ja fast besser als ich.."

Ich grinste selbstgefällig. "Danke.", antwortete ich und deutete dann mit einem Kopfnicken auf den Weg.
"Ich glaube, es ist besser, wenn wir uns ein Hotelzimmer nehmen. Wer weiß, wie viele Dämonen hier herumstreunen."

"Ja", erwiderte ich nur knapp und ging dann voran.

Ich folgte ihm zufrieden. Ich war froh, bewiesen zu haben, dass ich wirklich etwas dazugelernt hatte.
Irenes Training war ziemlich hart gewesen, doch jetzt wurde mir klar, dass ich dies nicht umsonst durchgezogen hatte.

Ich merkte, dass Chloe sichtlich besser in Kampf und Geschick geworden war, doch mir war nicht mehr so wohl dabei wie zuvor.
Irgendwie hatte sie sich schon verändert.
Ich musste versuchen, ein Gespräch des Ordens bezüglich anzufangen.
"Wärst du gern länger geblieben, wenn du könntest?", fragte ich frei heraus.

"Nun...", begann ich und überlegte. "Es war zwar ganz schön dort und ich habe einige Leute kennen gelernt, aber... Ich reise nun einmal viel lieber mit dir.", erwiderte ich ehrlich.
Dann lag auch mir eine Frage auf dem Herzen. "Und was ist mit dir? Warst du froh, mich für einige Zeit los zu sein? Wenn... wenn du mich nicht mehr dabei haben willst, kann ich auch wieder gehen, Irene wäre sicher froh darüber."

Ich kniff die Augenbrauen zusammen.
"Du denkst, ich will dich nicht mehr?", wiederholte ich sie und war schon irgendwie erschrocken.
Ich ging vorsichtig auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Wange. "Doch."

Sofort durchzog mein Körper ein angenehmes Kribbeln.
Ich spürte, dass meine Wangen sich leicht rot verfärbten und ich leicht zitterte.
Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen. "Dann... dann ist gut.", erwiderte ich.

Ich lächelte zufrieden und hauchte ihr einen leichten Kuss auf die Lippen.
"Geh nicht mehr", wisperte ich.