Queer as Folk

"Ach, ich muss doch etwas essen!", sagte ich und bestand darauf.
Also machte ich mich auf in die Küche.
"Ich mach das schon. WIllst du auch was?"

"Nein, danke.", erwiderte ich schmunzelnd.
Ich setzte mich auf einen der Küchenstühle.
Noch immer war ich ziemlich durch den Wind, doch das versuchte ich so gut es ging zu verbergen.

Schulternzuckend schmierte ich mir ein Brot und setzte mich dann zu ihr.
Ich aß gemächlich und beobachtete Elisha dabei.
"Ist wirklich nichts? Eigentlich siehst du gar nicht so krank aus."

"Na ja, es ist nur...", begann ich, schüttelte dann jedoch den Kopf.
"Nichts, du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen.", versicherte ich ihm.
Um meine Worte zu unterstreichen, setzte ich erneut mein schönstes Lächeln auf.

Sofort war ich begeistert und lächelte mit.
Jedoch machte ich mir immernoch Gedanken.
Dann aß ich zuende, räumte das Brett weg und ging zurück zu Elisha.
"Wir sehen uns, ciao, ich geh jetzT!", sagte ich wieder vollkommen fröhlich und umarmte sie kurz bevor ich das Haus verließ und nach Hause ging.

Seufzend lehnte ich mich an die Wand.
"Mensch, das ist ja noch mal gut gegangen...", seufzte ich.
Ich beschloss, meine beste Freundin Stacey anzurufen und ihr von all dem zu berichten.
"Elisha.", sagte sie, als ich geendet hatte, "Elisha, mach' dir keinen Kopf! Du schaffst das schon. Weißt du, ich habe eine Idee. Was denkst du, wo werden alle Männer schwach?"
Ich hob eine Augenbraue. "Ähm, keine Ahnung?"
Stacey seufzte.
"Schau' mal, du hast eine super Figur, die musst du zeigen! Und vor allem Brendan. Pass' auf, ich hab' eine Idee. Du verabredest dich mit ihm morgen für übermorgen sagst ihm, du hättest einen total tollen Typen kennen gelernt, mit dem du auch schon so halb zusammen wärst. So kannst du erst mal gucken, ob er eifersüchtig wird. Und dann gehst du mit ihm Unterwäsche shoppen."
Ich hätte mich fast an meiner eigenen Spucke verschluckt. "Was?!"
Stacey kicherte am anderen Ende der Leitung.
"Ja, du hast richtig gehört. Er soll dich beraten und überlegen, was dir stehen würde. Und dabei kann er dann gleich deine tolle Figur bewundern."
Stacey schien sich in ihrem Plan sehr sicher zu sein.
Ich war es allerdings ganz und gar nicht.
"Selbst wenn", antwortete ich seufzend, "Hat er Jordan. Solange er mit ihm zusammen ist spiele ich die zweite Geige."
"Da habe ich mir auch schon was ausgedacht.", sagte Stacey geheimnisvoll.
"Und was?", fragte ich.
"Nun ja, Jordan hat da so einen Kumpel, den hat er schon längere Zeit nicht mehr gesehen. Der Kerl sieht ziemlich gut aus. Na ja, und ich werde ein Treffen zwischen den beiden veranlassen. Mal sehen was passiert. Ich kenne Jordan ja schon sehr gut, vielleicht wird er tatsächlich schwach."

Zuhause hatte ich noch mit Jordan telefoniert, dann war mir langweilig.
Ich faulenze auf der Couch herum.

"Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.", sagte ich zu Stacey.
Ich wollte nicht, dass Jordan eventuell mit diesem von Stacey beschrieben Typen rummachen würde und ich daran Schuld war.
"Komm' schon, erfährt doch keiner. Lass' uns das machen. Bitte! Du willst doch auch glücklich werden!"
Ich seufzte und grinste leicht.
"Na gut, ich mach's. Ich schreib' ihm morgen eine SMS."
Wir verabschiedeten uns voneinander.
Den Rest des Tages verbachte ich auf der Couch.
Am nächsten Tag, gegen Mittag, schrieb' ich Brendan die SMS und bat ihm um ein Treffen am nächsten Tag.

Eine willkommene Abwechslung zur Langeweile bot sich an.
Ich sagte Elisha sofort zu, und wir trafen uns in der Stadt.

"Hey, was machen wir heute?", fragte ich, als sie mir entgegen kam.

"Na ja...", druckste ich herum und blickte zu Boden.
°Mensch, ich wusste, dass das nicht einfach werden würde!°
"Das ist mir ehrlich gesagt ein wenig peinlich."
Und das stimmte sogar.
"Also, na ja, ich hab' da so jemanden kennen gelernt. Wir sind schon fast zusammen, nur..."
Ich seufzte und schüttelte den Kopf.
"Ach man, du wirst mich auslachen, wenn ich dir das sage!"

"Nee, nur, wenn du's nicht sagst!", scherzte ich und stemmte die Hände in die Hüften.
"Sag!"

Ich seufzte erneut.
"Also gut. Na ja, ich dachte mir, also... wegen Unterwäsche und so... Weil ich meine du bist ein Typ und hast vielleicht Ahnung davon...", stotterte ich.

"Naja. Ich kann versuchen, dich zu beraten, aber für nichts garantieren!", meinte ich und grinste.
"Klar doch. Sofort?"

"Äh, okay." Erneut färbten sich meine Wangen rot.
Als wir das erstbeste Damengeschäft betraten, wurden Brendan natürlich einige, verwunderte Blicke zugeworfen.
Ohne wirklich zu gucken nahm ich mir ein paar Teile heraus, die recht gut aussahen und verschwand in eine der Umkleidekabinen.

Fasziniert sah ich mich um.
Hübsche Sachen geb es schon, ja, aber es war auf den ersten Blick eher unwarscheinlich, dass mich sowas anmachen würde.
Dann erblickte ich einige reizvolle Dessous und dachte scharf nach.
"Hm.. Keine Ahnung", murmelte ich zu mir selbst und ging schließlich zu Elishas Umkleide.
"Fertig?"

"Uhum...", antwortete ich unsicher und schon den Vorhang leicht beseite.
"Und, ähm... Wie ist's?", fragte ich nervös.

Ich musterte sie mehrmals von oben bis unten.
"Hmm.. Find ich.. gut", meinte ich schwer angestrengt.

"Oh, okay.", nachdem ich einige Teile anprobiert hatte, verließen wir den Laden.
Alibimäßig hatte ich mir etwas gekauft, damit Brendan keinen falschen Verdacht schöpfte.
"Und, was machen wir jetzt?", fragte ich gut gelaunt.
°Solange er nicht vorschlägt, zu Jordan zu fahren... Nicht, dass an Staceys Worten wirklich was drin ist. Aber Jordan würde Brendan doch nie so hintergehen... oder?°

"Wir können in ein Café gehen, wenn du dich einlassen lässt", schlug ich vor.
Insgeheim hafteten immernoch die Bilder der halbnackten Elisha in meinem Kopf.
Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.

Ich grinste. "Gerne."
Gemeinsam gingen wir in das nächstgelegene Café.
Trotzdem war ich in Gedanken woanders.
°Wehe Jordan, wehe du betrügst ihn! Ich will nämlich keinen Ärger deswegen bekommen.°

Ahnungslos bestellte ich uns zwei Cappucchinos und wir setzten uns in eine Ecke des braun-beige gahaltenen, kleinen Cafés.
Genüßlich nippte ich an dem heißen Getränk.
"Elisha, du siehst so anchdenklich aus", stellte ich fest.

Ich schreckte leicht auf.
"Oh ähm, na ja... Ich denk' an meine morgige Verabredung.", flunkerte ich.
°Das ist ja grade noch mal gut gegangen...°

"Hm, achso", erwiderte ich knapp und nahm einen tiefen Schluck das der Tasse.
"Erzähl' mir mehr!?", drängte ich dann grinsend.

°Ohje, jetzt muss ich mir was ausdenken...°
Ich überlegte mir schnell eine glaubwürdige Geschichte und begann zu erzählen.
"Na ja, er heißt Mike und ich habe ihn auf einer Party kennen gelernt. Wir beide waren uns sofort symphatisch, ja... Und so hat sich das dann halt ergeben.", sagte ich.

"Schön, schön, freut mich", sagte ich freundlich.
War ja schön, dass sie jemanden gefunden hatte, doch ich war ihr bester Freund, und wollte nur das Beste für sie.
"Darf ich den mal sehen?", fragte ich neugierig.