Between Angels And Insects

"Echt? Hm, ich gebe einfach nie auf", grinste ich.

"Gut so. Trotzdem glaube ich nicht, dass wir das überleben werden." Ich musterte ihn aufmerksam. "Wie stark sind diese Aliens eigentlich?"

"Hm. Schwer zu sagen. Manche lassen sich leicht erledigen, passen gar nicht auf, andere sind brutal und aggressiv, die sind echt schwierig zu besiegen. Manchmal wird man auch aus dem hinterhalt angegriffen, von den etwas intelligenteren", knurrte ich.

"Nicht wie anders als bei uns Menschen, stimmts?", erwiderte ich und seufzte leise. "Und ich dachte, wenn ich die Erde verlasse, wird alles anders. Na ja, da habe ich mich wohl getäuscht." Ich lächelte bitter. "Dort unten gibt es nicht mehr viele Leute. Die meisten wurden von diesen Zombies umgebracht. Ich habe meine Freunde sterben sehen müssen. Meine beste Freundin musste ich selbst erschießen, sonst hätte sie mich getötet... Manchmal ist das Schicksal ganz schön unfair, nicht wahr?"

"Oh", meinte ich nur leise. Mehr konnte ich mittlerweile nicht mehr dazu rausbringen.

"Hast du eigentlich noch jemanden auf der Erde?", fragte ich. "Ich hab' alle verloren..."

"Ich.. ich..", stammelte ich, doch ich konnte nur darüber seufzen.
°Ich bin allein°, sagte ich in Gedanken, traute mich jedoch nicht, es auszusprechen.

"Also niemanden?", schloss ich aus seinen Worten. "Na dann, Willkommen im Club, dann sind wir ja schon mal zwei." Ich brachte ein trauriges Lächeln zustande.

Ich zischte verächtlich.
"Du hast es erfasst. Ich muss diese Monster vernichten", sagte ich wie mechanisch.

"Deine einzige Aufgabe, hm?", fragte ich. "Na ja, wenn du irgendwie in einer Angelegenheit Hilfe brauchst, sprich' mich ruhig an. Wir sitzen schließlich im selben Boot." Nachdem wir augegessen hatten, entschloss ich mich, meinem Zimmer einen Besuch abzustatten. Ich hatte ein Einzelzimmer bekommen, kurz bevor ich diese Erkältung bekommen hatte. "Möchtest du mitkommen?", fragte ich Jack, während wir durch den Gang gingen.

"Hm. Gut", meinte ich und folgte ihr.

Ich führte ihn in mein kleines Zimmer. Es war sehr bescheiden eingerichtet, was wohl daran lag, dass wir auf dem Raumschiff nicht viel hatten. "Ist ein wenig ungemütlich hier, aber so lange habe ich hier auch gar nicht gelebt. Nur zwei, drei Tage, bevor alle davon Wind bekommen haben. Du hättest mal die Gesichter der anderen, Gesunden sehen sollen, als sie verkündet haben, dass ich eine Gefahr darstellen könnte." Ich kicherte, mittlerweile wieder etwas besser gelaunt. "Die hatten vielleicht Angst."

"Das glaub' ich dir", meinte ich grinsend und brachte soagr ein kurzes Lachen heraus.

"Hoffentlich kann ich bald endlich wieder alleine ein Zimmer beziehen.", seufzte ich. "So habe ich wenigstens meine Ruhe. Was ist eigentlich mit dir, wo verbringst du die nächste Zeit?"

"Ich lebe in einem Zimmer mit drei anderen Soldaten. Bin froh, dass wir kein Massenzimmer haben", meinte ich und rollte mit den Augen.

"Nur drei?", grinste ich. "Als ich bei meinen Eltern gelebt hatte, musste ich mir mit meinen 5 Geschwistern ein Zimmer teilen. Wir hatten nicht viel Geld, weshalb wir zusammen in einem Zimmer schlafen mussten.", erzählte ich.

"Oh, achso,", meinte ich und lächelte. "Naja.. wir hatten auch nicht viel Geld, als ich noch jünger war. Dann bin ich zur Bundeswehr gegangen, und dann.. naja viel Kontakt bestand nie zwischen mir und meiner Familie", meinte ich niedergeschlagen.
"Jetzt gab es nichtmal mehr eine Chance, mich zu verabschieden.."

"Ich konnte mich auch nicht von ihnen verabschieden.", gab ich zu. "Ich hatte nie wirklich ein gutes Verhältnis zu ihnen, weil ich nicht das machen wollte, was sie sich für mich ausgesucht hatten. Mit 18 bin ich abgehauen, seitdem habe ich keinen Kontakt mehr zu ihnen."

"Ich habe meinen Vater.. nie gekannt.. aber dafür liebte ich meine Mutter umso mehr. Und meine zwei Schwestern", erzählte ich und schaute unentwegt zu Boden.

Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Das tut mir Leid.", erwiderte ich ehrlich. "Du solltest nach vorne schauen. Vielleicht ist das hier ja sowas wie ein Neuanfang."

"Genau. Ich darf nicht aufgeben", meinte ichs chwermütig und brachte eins chwaches Lächeln zustande.

Ich nickte. "Lass' den Kopf nicht hängen. Wir schaffen das schon irgendwie, bestimmt." Ich sah ihm direkt in die Augen. Eine Angewohnheit, die manchmal gut, manchmal weniger gut war. "Und wenn wir sterben, dann würdevoll.", fügte ich leise hinzu.

"Ja.. Und wenn wir nicht kämpfen, sieht es so aus, als wären wir selbst uns nichts mehr Wert", fügte ich hinzu.

"Genau. Und so sollte die Menschheit schließlich nicht in Erinnerung bleiben.", grinste ich. Ich wollte noch etwas hinzufügen, als mein Handgelenk plötzlich zu schmerzen begann. Ich spürte, wie eine unangenehme Hitze in mir aufstieg, welche zu dem Schmerz wanderte, der mittlerweile unerträglich wurde. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, doch dann wurde mir plötzlich schwindelig.

"Ist etwas los?", fragte ich besorgt, doch dann begann sie schon zu wanken.
Vorsichtshalber nahm ich sie in einen sanften griff und hielt sie so fest, dass sie nicht umkippte.