Between Angels And Insects

Ich richtete mich langsam auf. Noch immer war mir ziemlich schwindelig, aber ich versuchte, diese Tatsache zu ignorieren. "Das... das stimmt doch nicht!", erwiderte ich aufgebracht. "Ich bin ein ganz normaler Mensch." Doch das Alien schüttelte nur den Kopf. "Bist du dir da sicher?", fragte es. Ich seufzte leise. "Jetzt... nein."

"Das kann doch nicht wahr sein", seufzte ich und wusste nicht, ob ich das nun gut oder schlecht fand.

"Wir dürfen keine Zeit verlieren!", sagte das Alien und half mir hoch. "Wenn du tatsächlich die Erlöserin bist, müssen wir dich sofort hier weg bringen. In drei Tagen soll das Raumschiff nämlich angegriffen werden. Und da wird jeder getötet, egal ob es die Erlöserin ist oder nicht. Und du.", er deutete auf Jack, "Du kommst auch mit."

"Ich.. kann meine Crew doch nicht.. eifnach.. zurücklassen", wiedersprach ich ängstlich.

"Wenn sie gut ausgebildet sind, wird ihnen schon nichts wiederfahren. Also, los, beeilt euch, wir haben nicht viel Zeit!" Ich sah Jack an. "Ich werde mit ihm gehen. Was ist mit dir? Bleibst du hier oder kommst du mit?"

"Hm." Ich seufzte schwer. "Nun gut.", meinte ich, und mit einem letzten Blick auf unser Zimmer ging ich los.

Wir gingen eine Weile schweigend durch den Flur, bis wir schließlich den Ausgang des Raumschiffes erreichten. Es war mittlerweile ziemlich hell draußen. Der Planet sah nicht viel anders aus als unserer. Eine schier unendlich lange Hügellandschaft lag vor uns. "Dort müssen wir lang. Dann durch den Wald und in ein paar Stunden sind wir da."

"Oh. Ok", meinte ich und zuckte mit den Schultern.
Uns blieb nichts anderes übrig.
"Wir könnten angegriffen werden", dachte ich laut.

"Wenn ihr mich dabei habt, werdet ihr nicht angegriffen, keine Sorge.", versuchte das Alien zu beruhigen.
Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis wir vor einem riesigen Turm standen, der von zwei anderen Aliens bewacht wurde. Erst zielten sie auf uns, dann ließen sie ihre Waffen sinken. Auch, als wir den Turm betraten, wurden wir misstrauisch beäugt, aber nicht angegriffen.

"Wow.. Sie lassen uns in Ruhe!", meinte ich verwundert, und lächelte.

Ich nickte. "Zum Glück." Wir blieben in einem riesigen Raum stehen. "Ich werde jetzt meinem Meister bescheid sagen. Wartet solange hier.", sagte unser Alienfreund und verschwand hinter einer Türe. Ich wandte mich an Jack. "Tut mir Leid, dass ich dich da reingezogen habe."

"Ich.. muss doch bei dir bleiben", meinte ich und grinste unschuldig.

Ich erwiderte sein Grinsen. "Das freut mich.", antwortete ich. Plötzlich ging die Türe erneut auf und das uns bekannte Alien trat ein. "Ihr habt morgen Mittag ein Gespräch mit dem Meister. So lange könnt ihr hier bleiben, wenn ihr möchtet. Eine Etage höher wurden bereits Zimmer für euch vorbereitet, in denen ihr übernachten könnt."

"Gut", meinte ich und machte mich schon auf den Weg.

Ich folgte Jack. Kurze Zeit später befanden wir uns auch schon in einem großen Zimmer mit zwei Betten. Seufzend setzte ich mich auf eines der Betten. "Tja, dann werden wir wohl morgen den Alienchef kennen lernen.", meinte ich.

"Alienchef", wiederholte ich sie und mir war etwas mulmig.
"Was.. was wenn sie dich.. mir wegnehmen", murmelte ich.
"Sie werden dich zur Königin machen oder so. Und ich.. werde.. weggeschafft!?"

Sofort schüttelte ich den Kopf, stand auf und ging zu Jack herüber. "Das werde ich nicht zulassen. Das einzige, was ich will, ist, dass dieser Krieg zu Ende geht. Anschließen werde ich mich den Aliens nicht, keine Sorge. Und dir werden sie nichts tun, dafür sorge ich."

"Das.. hoffe ich doch schwer", erwiderte ich nachdenklich auf beidige Sachen.
"Hoffentlich kannst du den Krieg stoppen. Das wäre.. brilliant."

"Ich werde alles daran setzen, das zu tun. Wir schaffen das schon, irgendwie.", meinte ich zuversichtlich und lächelte ihn an. "Und wenn sie dir auch nur ein Haar krümmen sollten, werde ich ihnen nicht mehr helfen.", sagte ich und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Versprochen."
Jacks Nähe tat mir unsagbar gut. Ich wusste nicht, warum, aber ich vertraute ihm vollkommen.

"Danke", meinte ich erleichtert und lächelte dankbar.
Ich schaute ihr tief in die Augen und sah, dass sie die Wahrheit gesagt hatte.
Irgendwie konnte ich mich in diesen Augen verlieren.

Mein Herz schlug etwas schneller, als er mir so direkt in die Augen sah. Seine Augen nahmen mich fast gefangen, ich konnte mich kaum noch rühren. Ich wollte noch etwas sagen, doch ich brachte kein Wort heraus.

Ich schwieg ebenfalls.
Ihre Augen gefielen mir so.
Justine hatte einfach etwas Besonderes.

Ich merkte kaum, wie ich einen Schritt näher tat und mich ihm langsam näherte. Mein Verstand hatte inzwischen vollkommen ausgesetzt. Auch dachte ich nicht mehr daran, dass wir bald eine schwere Zeit vor uns haben würden. Mein Verlangen lag einfach nur noch darin, in Jacks Nähe zu sein, alles andere war mir egal.

Justines Atem, welcher leicht auf meiner Haut zu spüren war, bescherte mir ein Kribbeln im Bauch.
Ich wollte bei ihr sein - für immer.

°Jetzt oder nie.°, schoss es mir durch den Kopf.
Unbewusst atmete ich tief durch, sah Jack dann noch einmal an und nährte mich seinem Gesicht.
Ein wundervolles Gefühl durchströmte meinen Körper, als sich unsere Lippen berührten.