You're so supernatural!

Ich wollte noch etwas sagen, als Sam plötzlich in das Gebäude gestürmt kam. "Ich hab' Pistolenschüsse gehört, ist alles in Ordnung? Oh..." Als er das tote Monster sah, seufzte er erleichtert. "Wir sollten gehen, mehr gibt es hier im Augenblick nicht zu tun. Am besten suchen wir uns ein Hotel in der Nähe, was meint ihr?" Wir nickten fast gleichzeitig und folgten Sam bis zu Deans Auto. Ich setzte mich auf den Rücksitz und starrte gedankenverloren nach draußen.
Nach einer Weile hielten wir an einem kleinen Hotel an. Eine ältere Frau begrüßte uns freundlich. Als Sam ihr sagte, dass wir drei Zimmer brauchten, sah sie uns entschuldigend an. "Tut mir Leid, aber wir sind fast überbucht und haben nur noch zwei Zimmer frei." Sam wechselte kurz die Blicke zwischen Dean und mir. "Ich glaube, Zoey hat bestimmt noch ein paar Fragen bezüglich unserer Arbeit.", lächelte Sam. "Teilt euch doch ein Zimmer." Ohne auf eine Antwort zu warten, nickte er der Frau zu, die Sam und mir jeweils einen Schlüssel in die Hand drückte.

"Warum? Warum immer ich?", fragte ich mich lautstark, und weigerte mich kurz, mich zu bewegen.
Doch dann riss ich Zoey den Schlüssel aus der Hand, schubste sie mehr oder weniger unsanft beiseite und öffnete unsere Zimmertür.
"Nur ein Bett!?", stellte ich ungläubig fest.

Fassungslos schüttelte ich den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein! War Sam plötzlich übergeschnappt geworden? Natürlich, ich hatte Dean geküsst - aber das war noch lange kein Anzeichen dafür, dass ich ihn in irgendeiner Hinsicht mochte. "Oh, nein, nein, nein, da mach' ich nicht mit! Da schlaf' ich lieber auf dem Boden oder im Auto, aber nicht in dem kleinen Bett, vor allem nicht mit dem!", sagte ich wütend an Sam gewandt, doch der zuckte bloß ungerührt mit den Schultern. "Gute Nacht ihr beiden.", sagte er stattdessen einfach nur und verschwand in seinem eigenen Zimmer. "Das ist doch... Man!", grummelte ich.

"Tja, Süße", meinte ich überlegen, "Das musste halt sein. Sam hat sich vielleicht etwas dabei gedacht?", fuhr ich leicht spottend fort, da ich mir sicher war, über ihr zu stehen, und da ich dachte, ich könnte alles tun, was ich wollte.
"Mal sehen, was ich mit dir anstelle", scherzte ich in einem gehässigen Ton und grinste fies.

"Was du mit mir... Gar nichts machst du!", sagte ich aufgebracht und schloss die Türe hinter uns. "Ich sag' dir, fast du mich auch nur einmal an, dann... dann kannst du dir sicher sein, im Vergleich zu mir war der Wendigo eine Witzfigur.", zischte ich, setzte mich aufs Bett - natürlich Dean den Rücken zugewandt - und versuchte ihn zu ignorieren.

Ich lachte leise in mich hinein.
Dann schlich ich auf sie zu, hockte mich neben sie aufs Bett und grinste erneut.
"Werden wir ja sehen, ob du mich fertig machen kannst", hauchte ich ihr ins Ohr.

Ich zuckte leicht zusammen, zwang mich aber dazu, mich zusammenzureißen. Ich wollte mir keine Schwäche vor Dean erlauben. Nein, vor allem nicht vor ihn. "Tze...", erwiderte ich nur und drehte meinen Kopf in eine andere Richtung.

"Hm?", meinte ich leise, und drehte ihren Kopf mehr zu mir.

"Pass' mal auf.", sagte ich und rutschte ein Stück von ihm weg. "Das grade eben mit dem Kuss war nichts, verstehst du? Vergiss' das einfach."

Ich ließ mir nichts sagen, ganz im Gegenteil, ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und rpesste meine Lippen stürmisch auf ihre.
Einige Sekunden vergingen, bis ich von ihr abließ und abrupt aufstand.
Triumphierend blickte ich auf sie hinab.
"Na, wer ist der Stärkere hier?"

"Wa... was...", stotterte ich, vollkommen verwirrt. Damit hatte er mich wirklich ziemlich aus der Bahn geworfen. Und plötzlich war sie wieder da - die kurz zuvor abgestellte Wut. Ich merkte kaum, wie ich meine Hand hob, erst, als ich ein leichtes Ziehen spürte, wurde mir bewusst, dass ich Dean grade tatsächlich eine Ohrfeige gegeben hatte. Ein leichtes Grinsen machte sich auf meinen Lippen breit.

Wie in Zeitlupe bewegte ich meine Hand hinauf zu meiner geröteten Wange.
"Wa-was soll das, Mädchen?", fauchte ich und wurde abrupt wütend.

Mein Grinsen breitete sich aus. "Ich sagte doch, du solltest mich nicht anfassen.", erwiderte ich und zuckte mit den Schultern. "Ich hab' mich nur gewehrt."

"Du weißt, dass ich dich jederzeit umlegen könnte", bemerkte ich, brachte jedoch kein Grinsen, vorallem kein fieses, mehr zustande.

"Oh, jetzt hab' ich aber Angst.", erwiderte ich gleichgültig und sah ihn weiterhin grinsend an. "Du würdest mir nichts tun, da bin ich mir sicher."

Sofort huschte ich zu ihr, ganz nah ran.
"Ich könnte aber, wenn ich wollte", hauchte ich.
"Das heißt, wenn du böse bist!"

"Hm...", erwiderte ich. Mein Grinsen verschwand etwas.
"Trotzdem, davor habe ich keine Angst.", sagte ich leise.

"Vor was dann?", fragte ich verwundert und hob eine Augenbraue.

"Na ja...", sagte ich und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Vielleicht, dass ich mich auf den Falschen einlasse?"

"Und wenn du nichts dagegen anrichten kannst?", entgegnete ich, und fand mein Grinsen wieder.

Ich begann ebenfalls leicht zu grinsen.
"Hm... Dann locke ich ihn und lass' ihn einfach von einem Wendigo fressen.", meinte ich.
°Wobei... was soll's.°, dachte ich und unterdrückte ein Seufzen.
So einfach würde er mich ja nicht davonkommen lassen.
Ich näherte mich seinem Gesicht, ließ aber dennoch einen kleinen Abstand zwischen uns und wartete auf seine Reaktion.

Ich wurde abrupt nervös, als ich ihren Atem auf meinem Gesicht spürte, sagte jedoch nichts.

Ich schmunzelte.
"Oh, doch nicht mehr so mutig?", hauchte ich. "Dabei sagtest du eben noch, du wärst der Stärkere. Na dann, da hab' ich mich wohl getäuscht."

"Du.. du machst mich noch wahnsinnig", schnaufte ich und verließ mit großen Schritten den Raum.
Ich lief ziellos umher, bis ich die Hotelbar fand, wo ich mich dann niederließ und ein Bier bestellte.
"Das ist doch verrückt", murmelte ich leise zu mir selbst.

Grinsend sank ich zurück auf das Bett. "Eins zu null für mich, Dean.", sagte ich leise.
Nach einer Weile wurde es mir langweilig.
Also ging ich duschen, zog mir meine Schlafklamotten - bestehend aus einer Hotpants und einem Top - an und setzte mich mit meinem Mp3-Player auf meinem Bett.