You're so supernatural!

"Da bist du ja!", rief ich schon, als ich sie sah.

"Uhum." Erwartungsvoll sah ich beide an. "Können wir endlich gehen?", fragte ich. Sam nickte. "Immer hier entlang." Wir gingen einen langen Pfad entlang, bis wir schließlich in einem kleinen Dorf ankamen. Kein Mensch war zu sehen. "Da wären wir." Sam sah uns an. "Ich denke, wir sollten uns aufteilen. Zoey, geh' am besten mit Dean mit, er kann dich besser beschützen, falls etwas passieren sollte."

"Ich soll auf das kleine Mädchen aufpassen? Bin ich ihr Babysitter, oder was?", fauchte ich.

"Ich kann gut auf mich selbst aufpassen.", grummelte ich. Sam schien die Situation ein wenig zu überfordern. "Es ist besser so, ihr beiden. Ich kann sie nicht beschützen, wenn sie angegriffen wird."

"Von mir aus!", knurrte ich wütend und zeigte ncoh einmal in Richtung Norden.
"Komm jetzt."

Ich warf Sam einen wütenden Blick zu, wandte mich dann jedoch ab und ging hinter Dean her. Wir betraten ein kleines Kaufhaus, in dem es Lebensmittel zu kaufen gab. Als sich die Türe hinter uns schloss, sah ich Dean an. "Um mal gleich eins klarzustellen: Ich hab' ganz und gar keine Lust darauf mit dir diesen Dämonen zu suchen.", sagte ich.

"Das einzige, was ich dazu sagen kann, ist; du wirst sosnt sterben. Du kannst im Moment nicht ohne uns, beziehungwise ohne mich, glaub mir", erklärte ich drohend.

"Ach ja?", erwiderte ich und sah mich um. "Glaubst du etwa, so ein Monster macht mir Angst. Ganz im Gegenteil." Dann wandte ich mich wieder an Dean. "Dir kann es doch sowieso egal sein, ob ich sterbe oder nicht, denn ich glaube du kannst mich nicht sonderlich ausstehen. Aber hey, das beruht auf Gegenseitigkeit."

"Tzz", machte ich nur verächtlich und schaute zur Seite.
"Ich möchte keine Kiddies auf dem Gewissen haben, das schadet meinem guten Ruf, aber von sowas hast du ja keine Ahnung."

"Kiddie?", zischte ich und verrenkte meine Augen zu Schlitzen. "Pass' mal auf du aufgeblasener Vollidiot, du brauchst gar nicht so große Töne zu spucken." Ich ging auf ihn zu und versetzte ihn einen Schubser in eines der vielen Regale.

Erschrocken richtete ich mich wieder auf, achtete jedoch nicht auf die herabfallenden Konservendosen.
Wütend packte ich Zoeys Handgelenk mit einem festen Griff und zog sie somit ein bisschen näher an mich heran.
"Denk' nicht, du kannst etwas gegen mich ausrichten, Kleine", zischte ich.

Ich zuckte zusammen als er mich berührte und sah zu ihm auf. Noch immer kochte Wut in mir, dennoch konnte ich mir einen Gedanken nicht verkneifen: Schlecht sah Dean ja nicht aus. Trotzdem wollte ich mir keine Schwäche erlauben. "Ach wirklich?", erwiderte ich kühl und drängte ihn weiter zurück, erneut zu dem Regal.

"Vergiss' es!", schrie ich, drehte uns beide herum, und drückte Zoey somit gegen das Regal, welches schon fast leer war, nachdem alles auf dem Boden lag.

Ich zuckte zusammen und versuchte die aufkommenden Rückenschmerzen zu ignorieren. Dean stand mir mittlerweile ziemlich nahe, sodass ich seinen Atem spüren konnte. Noch immer sah ich ihm fest in die Augen, doch langsam begann meine Wut zu schwinden.

"Komm schon, du kannst dich eh nicht wehren, also lass mich nicht wegen dir den ganzen Laden verwüsten", hauchte ich und grinste überlegen.

"Tze...", murmelte ich und sah ihn herausfordernd an. "Bist du dir so sicher, dass ich mich nicht wehren kann?", fragte ich. Mir kam eine - wenn auch ziemlich gemeine - Idee, wie ich den Spieß schnell rumdrehen konnte. Ich war mir sicher, dass Dean ein ziemlicher Frauenschwarm war und wohl kaum einem Angebot wiederstehen konnte, also wollte ich genau das zu meinem Vorteil ausnutzen. Ich beugte mich vor. "Ich glaube wohl kaum.", hauchte ich, winkelte mein Bein etwas an und und ließ mein Knie an der Innenseite seines Oberschenkels entlang fahren.

"Hey, hey, was soll das", sagte ich kaum hörbar, und konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken.
"Was tust du da", hauchte ich, doch irgendwie fand ich es nicht schlimm, im Gegenteil.

Ich schmunzelte. Genau diese Reaktion hatte ich erwartet. Eins zu null für mich.
"Tja...", erwiderte ich. "Fühlst du dich jetzt immer noch so selbstsicher?"

"Warte!", murmelte ich, immernoch erschrocken, doch wehrte mich nicht.

"Komm' schon.", hauchte ich. "Wenn du das nicht wolltest, hättest du dich schon längst gewehrt."
Ich sah ihm direkt in die Augen. Mein Grinsen war noch immer nicht verschwunden.
Dann überwand ich meine letzte Unsicherheit und presste meine Lippen auf seine.

Irgendwie hatte sie ja schon Recht. Oh ja, das hatte sie.
Stürmisch begann ich, sie zu küssen, damit sie sich ja nicht mehr von mir entfernte.

Zufrieden stellte ich fest, dass mein Plan wohl tatsächlich aufgegangen war. So einfach waren manche Typen also gestrickt. Und ausgerechnet ich musste auch noch zugeben, dass mich Dean wahrlich sehr anzog, obwohl wir uns wohl am Liebsten an die Gurgel gehen würden. Ein merkwürdiges Verhältnis.
Gerade, als ich meine Arme in seinen Nacken legen wollte, hörte ich plötzlich Schritte auf dem Boden. Dann eine zerberstende Konservendose. Erschrocken löste ich mich von Dean, sah mich um und entdeckte ein Wesen, dass dem Wendigo von vor ein paar Stunden erschreckend ähnelte. °Oh, oh...°

"Oops", meinte ich und schaute zu dem Wendigo herüber.
Ruckartig zog ich meine Pistole aus der Hosentasche und richtete sie erneut auf das Monster.

Der Wendigo knurrte erzürnt, doch dieses Geräusch ging in einem Gurgeln unter, als Dean schoss und genau den Hals des Ungetüms traf. Es kämpfte eine Weile mit dem Tod, blieb aber schließlich regungslos am Boden liegen. Erleichtert atmete ich tief durch. "Ich glaube, das mit dem Monster hat sich dann wohl erledigt.", murmelte ich.

"Eh. Ja", stimmte ich zu, und war verwundert, wie schnell das gegangen ist.
Ich ließ meine Pistole zurück in die Tasche gleiten und schaute Zoey dann fragend an.