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Thema: Halbdämonen küssen besser. Sa Apr 11, 2009 6:00 pm
Ja, endlich habe ich mich an eine etwas andere DMC-Story gewagt.
Halbdämonen küssen besser
Anna ist von Natur aus eine Skeptikerin und hält nicht viel von übernatürlichen Dingen. Daher ist es kein Wunder, dass sie sich nur schwer für die Abschlussklassenfahrt zu einem Schloss in Bayern, welches ein Tor zu einer anderen Welt sein soll, begeistern kann. Doch als ihre Neugier über sie siegt und in dem Schlosskeller eine merkwürdige Entdeckung macht, stellt sie schon bald fest, dass es manchmal vielleicht doch besser ist nicht immer ganz so misstrauisch zu sein...
Kapitel 1: Ankunft
„Wow, ist das nicht wundervoll?“ Gelangweilt kaute ich auf meinem Käsebrot herum, während ich das riesige, von hohen Tannen umringte Schloss betrachtete, welches vor uns lag. Ich legte genervt die Stirn in Falten, als Katie, meine beste Freundin, mit ihrem durch vollkommener Freude ausgelösten Redeschwall fortfuhr. „Sieh‘ dir das an, Anna! Ist das nicht Wahnsinn?“ Ich seufzte gequält, schluckte den mittlerweile entstandenen Brei aus Brot und Käse herunter und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich konnte mir nicht erklären, wieso sie sich so für dieses alte Gemäuer begeistern ließ. „Das ist ein einfaches Schloss, Katie.“, begann ich und wandte meinen Blick von dem Gebäude ab. „Was ist daran so besonders?“ Katie sah wütend zu mir herab, immerhin war sie fast einen Kopf größer als ich – was bei meiner Größe keine Kunst war. „Einfach alles!“ Lächelnd blickte sie wieder zu dem Schloss herüber, ihre Augen glänzten begeistert. Ich seufzte erneut und schüttelte kaum merklich den Kopf, jedoch unterließ ich jeden weiteren Kommentar. Ich wollte Katie nicht die Laune verderben. Ich stupste die Schwarzhaarige leicht an und deutete dann mit einem Nicken auf unsere Klasse. Wir hatten uns ein Stück von ihnen entfernt, denn Katie wollte das Schloss ja unbedingt von allen Seiten bestaunen, bevor sie nicht mehr dazu kam. Dabei würden wir zwei Wochen in diesem Kasten leben. Ich konnte mich noch immer nur schwer damit abfinden, dass unsere Abschlussklassenfahrt nicht nach England ging – so wie die von unserer Parallelklasse –, sondern ins beschauliche und meiner Meinung nach absolut langweilige Bayern, wo wir für vierzehn Tage in diesem kalten und ungemütlichen Gemäuer hausen würden. Nicht nur Katie war von dem Schloss so begeistert, sondern auch die anderen – außer natürlich mir. Es war nicht allein die Tatsache, dass dieses Schloss ach so interessant war, sondern auch weil es angeblich ein Tor zu einer anderen Welt war. Jedoch konnte ich mir dies nicht wirklich vorstellen. Ich war zwar von Natur aus nicht sonderlich fantasievoll, aber das war in meinen Augen wohl vollkommener Humbug. „Wir sollten zurückgehen, sonst verpassen wir den Anschluss.“, warnte ich Katie, als diese mich fragend ansah. Sie nickte kurz, hakte sich bei mir ein und gemeinsam gingen wir zurück zu unserer Gruppe, die sich inzwischen um unseren Lehrer gescharrt hatte. „Ruhe bitte!“, rief er Meyer und hob die Hände, damit wir auf ihn aufmerksam wurden. Das Murmeln verstummte tatsächlich. „Danke.“, meinte unser Lehrer und räusperte sich. „Nun, wie ihr seht, sind wir endlich angekommen. Bevor wir reingehen und ihr eure Zimmer bezieht, gibt es noch ein paar Regeln für euch, die ihr beachten müsst.“ Ich stöhnte genervt und verdrehte die Augen. „Mensch, das ist eine Abschlussfahrt, wir sind keine 10 mehr.“, zischte ich, doch Katie stieß mir nur in die Rippen. „Pscht!“ Nachdem unser Lehrer uns einen Vortrag darüber gehalten halten, was alles erlaubt war und was nicht, wann Nachtruhe war und wann wir spätestens aufstehen mussten, durften wir endlich das Schloss betreten. In der pompösen Vorhalle wurden wir von einer kleinen, bereits ergrauten Frau begrüßt. Ihre schulterlangen Haare rahmten ihr markantes Gesicht ein und verschmolzen fast mit ihrer elfenbeinfarbenen Haut. Ihre nahezu schwarzen Augen strahlten Wärme und Ruhe aus und bildeten einen starken Kontrast zu ihrer Blässe. Auf ihren schmalen Lippen hatte sich ein strahlendes Lächeln gelegt, bei dem sie ihre geraden, weißen Zähne entblößte. „Guten Tag meine Lieben!“, sagte sie freundlich. Ihre Stimme war glockenhell und ließ sie jünger wirken als sie eigentlich war. „Herzlich Willkommen im Schloss Grünenthal! Ich hoffe, ihr habt hier viel Spaß. Doch bevor ich euch eure Zimmer zeige, möchte ich noch auf ein paar Dinge hinweisen.“ Ich verdrehte die Augen und bemühte mich gar nicht hinzuhören, da ich mir sicher war, dass sie die gleichen Regeln aufstellen würde wie unser Lehrer. Stattdessen blickte ich mich neugierig in der großen Halle um. Der Boden bestand aus Holz, die Wände aus grauem Stein. Drei große Fenster, deren Glas sauber und geputzt war, ließen das warme Sonnenlicht von draußen herein. An der Decke hing ein großer, goldener Kronleuchter. An den Wänden bemerkte ich ein paar Bilder, die verschiedene Landschaften zeigten; Meist sattgrüne Wälder mit hohen Bäumen. Ein einziges Bild fiel jedoch ein wenig aus der Reihe. Es zeigte einen großen, ozeanblauen See. Aber das war nicht der Grund, warum es mir so auffiel. Auf der Wiese, die hinter dem Gewässer lag, stand eine Person mit einem langen, roten Mantel. Er hatte silbernes Haar und einen Gegenstand in der Hand, den ich jedoch nicht ganz erkennen konnte. Am liebsten wäre ich näher gegangen um das Bild genauer zu betrachten, doch plötzlich griff jemand nach meinem Jackenärmel und zog daran. „Anna, kommst du endlich? Die anderen sind schon auf ihren Zimmern.“ Ich zuckte erschrocken zusammen und drehte mich um. Tatsächlich waren die anderen nicht mehr da, einzig Katie, Herr Meyer und die ältere Frau befanden sich noch in der Halle. Ich hustete verlegen und nickte leicht. „Ja, sorry.“, murmelte ich und konnte nur schwer unterdrücken, dass sich die Schamesröte auf meinen Wangen deutlich machte. Die Frau lächelte mich mit einem merkwürdigen Ausdruck in den Augen an. „Die Bilder sind schön, nicht wahr?“ Sie führte uns durch einen langen Gang, an dem ebenfalls einige Gemälde hingen, doch ich traute mich nicht stehen zu bleiben und nach einem Bild, das denn Mann noch einmal zeigte, zu suchen. Stattdessen sah ich zu Boden und nickte leicht. „Ja, sie sind toll. Haben Sie sie gemalt?“ Als ich aufschaute, sah ich, wie die Frau den Kopf schüttelte und leise lachte. „Nein, für sowas habe ich kein Talent. Sie wurden von meinem Bruder gemalt.“, erklärte sie. „Verstehe. Ihr Bruder ist also Künstler?“, antwortete ich. Die Frau seufzte leise. Man sah ihr an, dass ihr diese Frage nicht wirklich gefiel und ich bereute ein wenig sie gestellt zu haben. Doch zu meiner Überraschung antwortete sie noch immer freundlich. „Nun, ja, das war er. Allerdings ist er schon vor längerer Zeit verschwunden, genauer gesagt vor zehn Jahren. Niemand weiß, wohin er gegangen ist und warum er sich nicht mehr meldet. Die Bilder in der Vorhalle habe ich aus seinem Atelier, anscheinend wollte er sie noch ein wenig überarbeiten oder war unzufrieden mit ihnen. Da ich nicht wusste, ob er irgendwann einmal wiederkommt, habe ich die Bilder einfach auf gehangen, weil sie mir gefallen haben.“, erwiderte sie und sah mich noch immer mit diesem schwer zu deutenden Gesichtsausdruck an. „Verstehe.“, antwortete ich. Doch gerade, als ich fragen wollte, warum ihr Bruder einen Mann auf die Wiese gemalt hatte, blieb die Frau stehen und deutete auf einer hölzerne Türe. „Das ist euer Zimmer.“, sagte sie und kramte in ihrer Hosentasche. Schließlich drückte sie mir und Katie jeweils einen Schlüssel in die Hand. „Verliert sie nicht, denn ich habe keine Ersatzschlüssel.“, warnte uns die Frau. Ich schmunzelte und schüttelte den Kopf. „Keine Sorge, wir werden gut auf sie aufpassen.“ Die Frau, die scheinbar die Schlossherrin war, lächelte mich an und drehte sich schließlich um. „Bis später.“, rief sie uns zu und bevor wir uns verabschieden konnten, war sie bereits hinter einer anderen Türe verschwunden.
Strawberrykiss
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Ui, ist ja cool. So lange kapitel schaff' ich nicht.. -sniff- Die Geschichte ist jetzt schon total interessant, habe auch schnell das 1. Kapi durchgelesen. :3
Lana Alison Admin
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Als wir das Zimmer betraten, war ich ziemlich überrascht. Das Zimmer war zwar klein, durch das breite Fenster jedoch lichtdurchflutet. Die dunklen Wände machten das Zimmer gemütlich und die beiden Betten, welche links und rechts in der Ecke standen, sahen äußerst weich und bequem aus. Neben der Türe stand ein großer Kleiderschrank. Meine Laune besserte sich mit einem Mal. Vielleicht ließ es sich hier ja doch aushalten. „Schön hier…“, murmelte ich. Katie warf lächelnd ihre Tasche auf das linke Bett und ließ sich daneben plumpsen. „Ich sagte doch, es wird dir hier gefallen. Und wenn du dich erst einmal ein wenig auf die Geschichte einlässt, die sich um das Schloss rankt, steht dem Spaß nichts mehr im Wege.“ Ich seufzte schwer und verdrehte die Augen. Ich setzte mich auf die Bettkannte des rechten Bettes, ließ meine Tasche auf die Erde fallen und blickte Katie genervt an. „Meinst du diese Weltentür-Geschichte? Wenn ja, kannst du mich da vergessen, ich glaub‘ an diesen Unsinn nicht.“, erwiderte ich. Katie zog die Augenbrauen zusammen. „Du bist richtig blöd Anna, weißt du das? Warum bist du nur immer so verdammt engstirnig und fantasielos?“, fragte sie wütend. Dies wurde sie immer ziemlich schnell, wenn man ihre Ansicht in Frage stellte. „Weil es für all das mit Sicherheit eine rationale Erklärung gibt. Zumindest gibt es keine Beweise, dass es hier irgendwo einen Gang oder ein Portal geben, das in eine andere Welt führen soll.“, meinte ich und zog an dem Reißverschluss meiner große Reisetasche. „Immerhin hat noch niemand sich wirklich in eine andere Welt gebeamt.“, fügte ich hinzu und sah auf. Katie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah mich tadelnd an. „Ich glaube daran.“, blieb sie bei ihrer Meinung. „Außerdem, du hast die Frau doch gehört. Ihr Bruder ist auf mysteriöse Weise verschwunden und nie zurückgekehrt. Vielleicht ist er ja jetzt in dieser zweiten Welt!“ Ich legte mir die Hände auf meine Schläfen. „Katie, das ist bescheuert!“, protestierte ich. „Ihr Bruder hatte wahrscheinlich einfach keinen Erfolg als Künstler und ist darum abgehauen. Bestimmt hat er sich ins Ausland abgesetzt und schlürft in der Karibik einen Cocktail und sonnt sich in seiner Hängematte.“ Mir entging nicht, dass Katies Mundwinkel zuckten und sie sich zusammenreißen musste um nicht loszulachen, doch ihr gelang es ziemlich gut ernst zu bleiben. „Ich bin trotzdem fest davon überzeugt, dass dieses Schloss etwas Besonderes ist.“, murmelte sie trotzig und wandte sich schließlich ihrer Tasche zu. Anscheinend wurde ihr das Thema langsam ebenfalls zu nervig. Nachdem ich ausgepackt und meine Klamotten in den Schrank geräumt hatte, ließ ich mich mit ausgestreckten Armen auf das Bett fallen. Ich gähnte müde und streckte mich. Katie hatte mich bisher ignoriert, doch mit einem Mal sah sie auf und blickte zu mir herüber. „Wollen wir gleich ein wenig das Schloss erkunden?“, fragte sie und bemühte sich gar nicht erst ihre Vorfreude zu unterdrücken. Ich schaute sie an und schürzte die Lippen. „Eigentlich würde ich lieber etwas schlafen. Die Fahrt hierhin war doch ziemlich anstrengend.“, murmelte ich und brachte ein leises Gähnen hervor. Katie grummelte leise, ging zu meinem Bett herüber und setzte sich auf die Bettkannte. „Nun komm‘ schon du Murmeltier, schlafen kannst du heute Nacht auch noch.“ Und mit diesen Worten beugte sie sich über mich, legte ihre Hände an meinen Seiten und begann mich zu kitzeln – etwas, das ich wirklich hasste! „Hey… nein… hör auf!“, brachte ich lachend hervor und versuchte ihren Händen irgendwie zu entkommen, doch Katie war ziemlich geübt darin mich mit einer Kitzelattacke zu peinigen. „Nur, wenn du ‚Ja‘ sagst und mit mir mitkommst.“, erwiderte sie grinsend. Ich seufzte und biss mir auf die Unterlippe. „Na, wie lautet deine Antwort?“ Inzwischen fiel mir das Atmen merklich schwerer. Lachtränen stiegen mir in die Augen. „Okay, okay, ist ja gut!“, meinte ich schließlich. Katie ließ grinsend von mir ab und stand auf. „Dann komm‘, bevor du dich noch um entscheidest.“ Ich seufzte genervt, sprang auf die Beine und folgte Katie aus dem Zimmer. Hinter uns schloss ich die Türe ab und blickte meine beste Freundin an. „Und, wo willst du als erstes hin?“, fragte ich. Katie überlegte und deutete schließlich auf einen langen Gang, der sich zu unserer Rechten erstreckte. „Da lang soll es zu dieser berühmten Statue gehen, von der Herr Meyer im Bus gesprochen hat. Du weißt schon, die von dem übergeschnappten Bildhauer.“ Ich hob eine Augenbraue und wollte erneut protestieren, doch dann fiel mir ein, dass ich ihr diesen Rundgang nun einmal versprochen hatte. „Gut, wenn sie dich so brennend interessiert.“, antwortete ich ergeben. Katie nickte zufrieden, griff mich am Jackenärmel und zog mich hinter sich her. Nachdem Katie und ich den langen Gang passiert hatten, fanden wir uns in einer kleinen Halle wieder. Mitten im Raum stand eine große Statue, die einen jungen Mann abbildete. Bei genauerem Betrachten schätze ich ihn auf ungefähr 18 oder 20. Er hatte längeres, strubblige Haare und fließende Gesichtszüge. Obwohl seine Augen farblos waren, waren sie meiner Meinung nach ziemlich ausdrucksstark. Der Mann trug einen langen Mantel, der mich sehr an den des Mannes auf dem Bild erinnerte, jedoch ein paar Unterschiedlichkeiten aufwies. Außerdem trug er eine Sweatjacke, eine Hose und Stiefel. Wäre er nicht eine einfache Statue gewesen, wäre das genau mein Typ gewesen – aber leider war er nun einmal nicht echt. Während ich noch ein wenig vor mich hin schwärmte, war Katie auf etwas ganz anderes aufmerksam geworden. Als ich zu ihr herüberschaute, stellte ich fest, dass sie nicht das schöne Gesicht des Kerles bewunderte, sondern mit einem sonderbaren Gesichtsausdruck seinen Arm musterte. „Was ist?“, fragte ich. Katie zuckte zusammen. Sie konnte ihre Augen nur schwer von der Statue lösen. „Sieh‘ mal.“, meinte sie mit einer Stimmlage, die ich nur allzu gut kannte. Wenn sie etwas, in ihren Augen, interessantes entdeckt hatte, bekam sie plötzlich diese ruhige, verklärte Stimme. Ich seufzte und rückte etwas näher zu mir. Erst jetzt fiel mir auf, dass sein rechter Arm ziemlich merkwürdig aussah. Er schien absolut nicht menschlich, sondern erinnerte eher an die Klaue eines Monsters. Sein linker Arm dagegen war vollkommen normal. Er trug jeweils einen Ring an zwei seiner Finger. Sie schienen ziemlich edel. „Glaubst du, ihn gab es mal wirklich?“, fragte Katie, noch immer mit dieser sonderbaren Stimme. Diesmal konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen. „Quatsch! Oder glaubst du wirklich, dass es Menschen mit einem Monsterarm gibt, hm?“, antwortete ich. Katie sah mich an und zuckte mit den Schultern. „Möglich wäre es.“ Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. „Katie, du hast selbst gesagt, dass der Bildhauer geisteskrank war. Vielleicht hat er den Kerl in seinen Träumen gesehen. Ach, was kümmert mich das eigentlich?“ Ich seufzte und stemmte die Hände in die Hüfte. Katie sah mich beleidigt an, jedoch fiel ihre Aufmerksamkeit schließlich auf eine kleine, silberne Tafel, die an dem Podest, auf dem der Mann stand, angebracht war. „Hier steht, dass der Name der Statue Nero sei. Und… hey, wow, er ist angeblich ein Dämonenjäger.“ Ich hob eine Augenbraue und sah den Kerl namens Nero an. Dann hob ich eine Augenbraue und tätschelte seine rechte Schuler. „Ich glaube eher, unser lieber Nero war selbst nicht sonderlich menschlich.“, erwiderte ich. „Vielleicht war er ja selbst ein Dämon und…“ „Was macht ihr da?!“ Ich zuckte zusammen und fuhr sofort herum. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Herz beinahe aus der Brust springen, so erschrocken wurde ich noch nie. Vor mir stand die ältere Frau. Ihr freundlicher Ausdruck war von ihrem Gesicht gewichen, sie hatte die Brauen zusammengezogen und ihre zierlichen Hände in die Höhe geworfen. Sie schien ziemlich wütend. „Wir… wir wollten nur…“, begann Katie, doch die Schlossherrin schnitt ihr das Wort ab. „Habt ihr denn eben nicht zugehört? Es ist verboten, hier herumzuschleichen!“, zischte sie, vollkommen außer sich. „Sie haben doch nur… ich meine… den Keller… Dort dürfen wir doch nur nicht rein…“, stotterte meine beste Freundin, ich brachte vor Schreck kein Wort heraus. „Dieser Gang hier gehört zu dem Keller!“, antwortete die Frau mürrisch. „Verschwindet jetzt, es gibt hier nichts zu sehen. Ich will euch hier nicht noch einmal erwischen!“ Nachdem ich mich endlich gefangen hatte und ihr eine passende Antwort geben wollte, tippte Katie mich an. „Komm‘, Anna.“, wisperte sie mit gesenktem Kopf. Ich seufzte leise und folgte ihr. Als ich mich auf halbem Wege noch einmal umdrehte, stand die Frau immer noch bei der Statue und funkelte mich wütend an. Wir beeilten uns, in unsere Zimmer zu kommen. Nachdem Katie hereingegangen war, schloss ich hinter mir die Türe und lehnte mich atemlos gegen das kalte Holz. Auf einmal kam mir das kleine Zimmer gar nicht mehr so freundlich und gemütlich vor, sondern beengend und feindselig. „Das machen wir nie, nie wieder!“, keuchte ich und schloss die Augen. „Einverstanden.“, erwiderte Katie zu meiner Überraschung. „Nie wieder.“
Strawberrykiss
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Noch länger? *rumhüpf* Coooo~l. ich bin gerade voll in Lese- und Schreiblaune. xD Und in Fresslaune.. ._. Ich habe auch eine grandiose neue Idee, aber warte erstmal und lese inzwischen andere Geschichten z.B: deine.. Waah.. Hyperaktiv.. Zuviel Cola.. x)
Freue mich schon auf das neue Kapitel.. *tanz*
Lana Alison Admin
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So, ich bin zwar immer noch nicht fertig, aber der Anfang ist schon mal da. :3 Der Rest kommt dann heute Nachmittag oder heute Abend, je nachdem wie ich das jetzt schaffe, denn das Kapitel wird eines der Schlüsselkapitel.
Kapitel 3: Nächtlicher Ausflug (Teil 1)
Nach einer Weile stieß ich mich von der Türe ab. Katie sah ziemlich unglücklich aus. Sie blickte aus dem Fenster und fixierte einen unsichtbaren Punkt zwischen den Bäumen. Ich seufzte und setzte mich neben sie. Sanft legte ich einen Arm um ihre Schulter. Sofort lehnte sie sich an mich. „Nimm‘ dir das Gezeter von der Alten nicht so zu Herzen.“, sagte ich und strich ihr über den Arm. „Ich weiß nicht, was sie hatte, aber sie schien nicht ganz bei Sinnen zu sein. Wahrscheinlich habe ich sie an ihren Bruder erinnert und sie ist darum wütend auf mich.“, vermutete ich und lächelte meine beste Freundin aufmunternd an. Katie seufzte leise und nickte. „Wahrscheinlich…“ Ich ließ meinen Arm sinken und blickte stattdessen auf meinen Wecker, der auf der Fensterbank stand. „Um 18 Uhr gibt’s Abendessen, nicht wahr?“, fragte ich. Die Schwarzhaarige nickte. „Ja, glaube schon.“ Ich stand auf. „Gut, dann sollten wir uns langsam fertig machen, meinst du nicht?“ Nachdem wir noch einmal kurz im Badezimmer gewesen waren, dass direkt gegenüber unseres Zimmers lag, machten wir uns auf dem Weg zum Speisesaal, welcher im zweiten Stock lag. Diesmal vermied ich es, mir die an den Wänden hängenden Bilder anzusehen, um nicht erneut in Streit mit der Frau zu geraten. Die Lektion heute Nachmittag hatte mir gereicht. Als wir im Speisesaal ankamen, wurden wir bereits von einigen unserer Klassenkameraden erwarten. Ich nickte ihnen zur Begrüßung zu, während Katie gar nichts sagte, sondern sich stumm an den langen Tisch setzte. Ich ließ mich neben sie plumpsen und blickte auf meinen leeren Teller. Währenddessen fochten die Jungen gegenseitig mit ihren Gabeln, worauf sie nur einen spöttischen Blick meinerseits ernteten. Dann lehnte ich mich zurück. Ich hatte noch nie einen guten Draht zu meiner Klasse gehabt. Als Einzelkind und dazu noch mit geschiedenen Eltern hatte ich nie wirklich gelernt auch mal einzustecken. Ich hatte meine feste Meinung und vertrat diese auch, ohne auch nur einmal in meinem Standpunkt zu schwanken. Damit machte ich mir zwar keine Freunde, doch ich wahr es gewohnt alleine zu sein, sodass mich dies nicht sonderlich störte. Nachdem Katie vor zwei Jahren in unsere Klasse gekommen war, hatte ich jemanden gefunden, der ebenfalls so dachte wie ich und sich nur schwer von etwas überzeugen ließ. Jedoch gab es einen großen Unterschied zwischen mir und ihr: Sie war ein Mensch, die Mythen und alten Legenden Glauben schenkte. Ihr reichte die Tatsache, dass sie vor Jahrtausenden aufgeschrieben und weitergegeben worden waren, wohingegen ich auf Beweise bestand. Ich glaubte nicht daran, dass Menschen damals gegen Drachen gekämpft hatten oder magische Kräfte besessen haben sollen. Solange ich nicht etwas vor Augen hatte, das tatsächlich darauf hinwies, dass es sowas geben konnte, würde ich solchen Dingen nie Glauben schenken. Katie hatte viele der Klasse mit ihrem Hang zur Fantasie und Übertreibung verschreckt, sodass sie schließlich auch zu einer Außenseiterin wurde. Doch schließlich, als wir eines Tages beide zu früh zur Schule gekommen waren, waren wir ins Gespräch gekommen und hatten schon bald festgestellt, dass wir gar nicht so verschieden waren. Wir beide liebten Rockmusik und Romane, und wir beide hatten den Hang zur Neugier. Schließlich wurden wir Freunde und waren von da an unzertrennlich. Nach einer Weile füllte sich der Raum mit meinen restlichen Kameraden. Unser Lehrer saß zwischen einigen Jungen, die sich mal wieder nicht vertragen konnten. Ich fragte mich, wieso meine Klassenkameraden immer nur so kindisch und albern sein mussten. Immerhin waren wir alle 16 oder 17 und meiner Meinung nach aus dem Alter raus, als dass wir solch unsinnige Spielereien austrugen mussten. Aber leider teilten nicht alle meine Ansicht, sondern führten sich noch immer äußerst dämlich auf. „Anna…“, wisperte Katie plötzlich und stupste mich an. Ich sah auf und schaute zu ihr herüber. „Was ist?“ Katie deutete kaum merklich nach rechts. Ich folgte ihrem Blick und erschrak. Am Ende des Tisches saß die Schlossherrin. Sie sah mich mit einem missbilligenden Blick an. Sofort schaute ich zurück auf meinen Teller. „Na toll, das hat mir grade noch gefehlt.“, sagte ich leise. Katie nickte. „Ich glaube, sie ist immer noch böse, so wie sie uns anschaut…“, murmelte meine beste Freundin und schluckte. „Ich hoffe, das wird nicht die nächsten Tage so weitergehen.“ Ehe ich antworten konnte, kamen plötzlich zwei der Bediensteten herein. Sie trugen mehrere, große Silbertabletten mit verschiedenen Speisen darauf. Das Essen duftete wundervoll. Meine Sorge und Angst über die Frau war mit einem Mal verflogen, stattdessen meldete sich mein knurrender Magen. „Nun, wie dem auch sei.“, sagte ich stattdessen und grinste Katie an. „Lass‘ uns was essen und später weiter darüber nachdenken.“ Meine beste Freundin konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, nickte und griff nach ihrem Besteck. Das Essen schmeckte unbeschreiblich gut. Ich konnte mich nicht entsinnen, jemals so etwas Leckeres gegessen zu haben, nicht einmal mein Vater, welcher gelernter Koch war, hatte jemals so ein großartiges Mahl zubereitet. Es gab verschiedene Köstlichkeiten: Von verschiedenen Fischsorten bis hin zu einem großen Braten mit Soße, Nudeln, Reis, Salat und sogar Pommes konnte man alles essen, was man wollte. Am Ende des Essens glaubte ich zu platzen. Katie, die ebenfalls sattgegessen war, seufzte glücklich. „Oh man, das könnte ich jeden Abend haben.“, sagte sie und lächelte selig. Ich kicherte leise. „Bitte nicht, sonst sind wir in zwei Wochen genauso rund wie unsere Mathelehrerin.“, lachte ich und sah unauffällig zu Herr Meyer herüber, um mich zu vergewissern, dass er uns nicht gehört hatte. Glücklicherweise versuchte dieser gerade zwei Jungen auseinander zu halten, die sich mit ein paar Schupfnudeln bewarfen. Dann wandte ich mich wieder Katie zu. „Schaut sie immer noch so wütend?“, fragte ich. Katie blickte unauffällig über den Braten hinweg zu unserer Gastgeberin, ehe sie wieder zu mir sah und leicht nickte. „Hm, immer noch…“ Ich seufzte und legte meine Stirn in Falten. „Na toll…“ Nach einiger Zeit waren nun endlich auch die anderen fertig und als unser Lehrer schließlich den Jungs eine Standpauke hielt und sie dazu verdonnerte, den Bediensteten beim Saubermachen zu helfen, durften wir wieder auf unsere Zimmer. Inzwischen war es draußen ziemlich dunkel geworden und die ruhige Atmosphäre einer gespenstischen Unruhe gewichen. Ich saß auf meinem Bett und starrte durch das Fenster in die Finsternis, während Katie sich in ihrem Bett zusammengerollt hatte und versuchte einzuschlafen. Ich dachte über den vergangenen Tag nach. Warum war die Frau nur so wütend gewesen? Wir hatten ihr nichts getan und die Statue nicht beschädigt. Eigentlich hatte sie keinen Grund gehabt so zu reagieren. Plötzlich kam mir eine merkwürdige und vollkommen absurde Idee. Vielleicht war der verrückte Bildhauer ihr Bruder gewesen und aus Angst, dass wir ihn sehen würden, hatte sie ihn in den Keller gesperrt. Die Statue, die er gemacht hatte, war ihr vielleicht ziemlich wichtig und sie hatte Angst, dass wir sie kaputt machen wollten. Mit einem Mal kam mir eine Idee. „Vielleicht sollten wir nach ihrem Bruder suchen und ihm sagen, dass wir seine Schwester nicht verärgern wollten. Er könnte ihr alles erklären und wir wären raus aus der Sache.“, dachte ich und sah zu Katie herüber. „Hey…“, murmelte ich. Katie blinzelte verschlafen, gähnte und schaute mich dann an. „Was ist?“, fragte ich und rieb sich verschlafen die Augen. „Wie wär’s, wenn wir uns einmal im Keller umsehen? Ich hab‘ da nämlich so eine Vermutung und…“ Mit einem Mal hatte Katie sich kerzengerade aufgerichtet und sah mich mit großen Augen an. „Bist du jetzt vollkommen bescheuert geworden?!“, brüllte sie nahezu. „Pscht, Katie, nicht so laut!“, zischte ich, doch sie ließ sich gar nicht beruhigen. „Du hast ja wohl einen Knall, Anna Breuß! Das kommt gar nicht in Frage!“
Strawberrykiss
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Ich hob eine Augenbraue. „Hey, du wolltest doch vorhin einen Rundgang durch das Schloss machen.“, antwortete ich, doch Katie schien noch immer alles andere als begeistert von meinem Vorschlag zu sein. „Nein, auf gar keinen Fall!“, erwiderte sie. „Wir werden dort nicht hingehen! Ich will nicht noch einmal erwischt werden und Ärger bekommen. Ich bin da nicht bei.“ Ich schüttelte leicht den Kopf und stand auf. „Gut, dann gehe ich halt alleine.“, meinte ich und zuckte mit den Schultern. Katie sah mich verständnislos an, kuschelte sich wieder in ihre Decke und schloss demonstrativ die Augen. „Mach‘ das. Ich werde mich jetzt ausruhen.“ Ich schnaubte leise. „Tu das.“ Ich ging herüber zu meiner Tasche, welche ich für die lange Busfahrt mit Essen und Trinken gefüllt hatte. Außerdem konnte ich mich gut entsinnen, dass ich auch noch meinen Mp3-Player eingepackt hatte. Ich schulterte die Tasche, sah noch einmal zu Katie herüber und stampfte dann aus dem Raum. Der breite Gang war wie leergefegt. Es war stockdunkel, sodass ich aufpassen musste, nicht gegen eine Wand oder einen Tisch zu stoßen, die an den Seiten standen. Einzig der Mond, der kreisrund am Himmel stand, erleuchtete den Weg zumindest ein bisschen. „Mist!“, dachte ich, „Vielleicht hätte ich eine Taschenlampe mitnehmen sollen.“ Ich seufzte und wollte wieder umkehren, doch dann fiel mir ein, dass die merkwürdige Frau dann wahrscheinlich noch immer wütend auf mich sein würde, und das wollte ich nicht. Außerdem war ich wütend auf Katie und wollte ihr beweisen, dass ich auch mal Recht hatte. Ich schlug den Weg nach rechts ein und wäre beinahe über einen der Teppiche gestolpert. „Verdammt!“, fluchte ich leise und blieb stehen. Nervös blickte ich mir über die Schulter, doch ich konnte niemanden erblicken. Ich seufzte erleichtert und ging weiter. Nach einiger Zeit kam ich an der großen Statue vorbei. Noch einmal sah ich zu dem Mann herauf, dessen Haare ihm wirr im Gesicht hingen. „Tze, Dämonenjäger… So ein Unsinn.“, murmelte ich, schüttelte den Kopf und ging weiter. Nach einer Biegung blieb ich stehen. Eine dunkle Treppe lag vor mir. Sie führte hinab zu einer finsteren Türe. Erneut kamen mir Zweifel auf. Sollte ich wirklich dort herunter gehen? Vielleicht hatte ich mich ja geirrt und meine Idee, dass die Frau ihren Bruder im Keller festhielt, war völliger Blödsinn. Doch meine Neugier siegte schließlich. Langsam stieg ich die Treppen hinab, hielt mich dabei am Geländer fest um nicht zu fallen. Ich öffnete die Türe, welche gefährlich laut quietschte. Das Geräusch hallte in den Gängen wieder. Erneut beschleunigte sich mein Herzschlag, ich hielt die Luft an und lauschte. Nachdem ich eine Weile gewartet hatte, um sicherzugehen, dass mich niemand gehört hatte, schlüpfte ich durch den engen Türspalt und schloss die Türe hinter mir. Überrascht stellte ich fest, dass es hier eine Lichtquelle gab. An den Wänden hingen kleine Gläser, in denen jeweils eine Kerze stand. Ich ging durch den Flur. Nach einiger Zeit begann ich zu zweifeln, ob dies wirklich der Keller war, denn ich konnte keine Türen ausmachen, deren Räume vielleicht als Abstellräume genutzt wurden. Trotzdem wollte ich nicht umkehren. Als ich einen Moment unachtsam war, stolperte ich. Der Boden unter meinen Füßen wich dem Nichts, und ehe ich realisieren konnte was geschehen war, durchzuckte schon ein großer Schmerz meinen Körper. Ich überschlug mich ein, zwei Mal, dann blieb ich am Boden liegen. Für eine Weile blieb ich liegen und versuchte die Tränen, die mir durch den Schmerz in die Augen gestiegen waren, zu unterdrücken. Dann blinzelte ich und richtete mich vorsichtig auf. Ich war eine kleine Treppe heruntergefallen, die weiter nach unten führte. „Autsch…“, murmelte ich und rieb mir den Hinterkopf. Mir war ein wenig schwindelig, dennoch stand ich auf und ging mit wackeligen Schritten weiter, denn ein merkwürdiges, rotes Licht am Ende des Ganges zog mich nahezu magisch an. „Was ist das?“, murmelte ich und rückte den Riemen meiner Tasche zurecht, der bei dem Sturz von meiner Schulter gerutscht war. Ich blinzelte, als ich zögernd den Raum betrat, aus dem das Licht kam. Als ich mich an das merkwürdige, rote Hell gewöhnt hatte, musterte ich nachdenklich den vor mir liegenden Raum. Der Boden ging nur ein paar Schritte weiter, darunter erstreckte sich eine rötliche, glühende Masse. Sie erinnerte mich ein wenig an das pulsierende Magma in den Vulkanen, die wir in der Schule durchgenommen hatten. Ob diese Flüssigkeit wohl auch so heiß war wie Magma? Über der Masse erstreckte sich in der Mitte des Raumes eine stählerne Brücke, deren Boden mit merkwürdigen Insignien und Einkerbungen verziert war. Sie endete an einer Plattform, die aus dem Boden ragte. In der Plattform steckte ein Schwert, welches ebenfalls in einem mysteriösen, roten Licht erstrahlte. Mit einem Mal wurden meine Knie weich und mein Atem ging schwerer. War etwa das der Ort, welcher in eine andere Welt führen sollte, von dem mein Lehrer erzählt hatte? Das konnte einfach nicht sein! Ich brauchte einen Moment, bis ich einen Fuß vor den anderen setzen konnte. Langsam schritt ich über die Brücke, darauf bedacht nicht zu fallen und in die glühende, rote Masse zu fallen, denn ich war mir sicher, dass mir dies nicht sonderlich gut bekommen würde. Erst, als ich genau vor dem Schwert stand, konnte ich wieder einen klaren Gedanken fassen. „Wow…“, murmelte ich und streckte zögerlich die Hand aus. Vorsichtig, so als könnte es mit einer einzigen, harschen Bewegung zerbrechen, umfasste ich den Griff des Schwertes. Er fühlte sich warm und hart an. Ich betrachtete ihn eine Weile, studierte die schönen Verzierungen und Verschnörkelungen und ließ meinen Blick schließlich über die breite, im schummrigen Licht glänzende Klinge schweifen. Ich hatte noch nie solch ein Schwert gesehen, nicht einmal auf einen dieser Schulausflüge ins mittelalterliche Museum. Ich überlegte einen Moment, sah kurz über die Schulter um mich zu versichern, dass die merkwürdige Frau oder ihr Bruder nicht hinter mir standen, und zog dann leicht an dem Schwert. Ich wollte es unbedingt genauer betrachten. Ich stolperte zurück, als der Stein um das Schwert plötzlich bröckelte und es sich aus dem Boden löste. Doch ehe ich mich weiter rühren konnte, gab es auf einmal ein lautes Rauschen. Die Masse unter mir begann zu brodeln und stieg mehr und mehr nach oben. Ich wollte mich umdrehen um zurück in den Gang zu laufen, aus dem ich gekommen war, doch die klumpige Flüssigkeit lief bereits über die Brücke, genau auf mich zu. Ich taumelte rückwärts zu der Plattform um mich zu retten, doch mit einem Mal brach der Boden unter meinen Füßen weg. Das Letzte, was ich sah, war die Schlossherrin am Eingang. „Was hast du getan?!“, schrie sie panisch und hastete auf mich zu, doch als ihre Schuhe mit der Masse in Berührung kam, wich sie sofort zurück. Ich wurde von einem roten Licht umschlossen, welches wahnsinnig heiß und zugleich beruhigend auf mich wirkte. Doch dann spürte ich einen stechenden Schmerz, der meine Sinne betäubte und mich ohnmächtig werden ließ. Das Letzte, was ich mich fragte, war, ob ich jetzt sterben müsste, dann wurde alles schwarz um mich herum…
Lana Alison Admin
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Und damit's dir nicht so langweilig wird, ist hier schon mal eine kleine Leseprobe, zumindest kleine Ausschnitte, des vierten Kapitels, an dem ich gerade fleißig weiterschreibe. :3
Als ich wieder zu Bewusstsein kam, war der unglaublich starke Schmerz verschwunden. Zurückgeblieben war einzig das Gefühl vom Fallen, doch als ich blinzelte und langsam die Augen öffnete, stellte ich erleichtert fest, dass ich auf einer weichen Wiese lag. Ich rümpfte die Nase, denn das sattgrüne Gras kitzelte mein Gesicht, meine Arme und meine Beine. Einige Blumen wehten sanft im Wind. Es waren rote, blaue, gelbe und sie allesamt waren wunderschön.
[...]
. Ich zuckte bei dem plötzlichen Schmerz zusammen, welcher jedoch schnell verging, doch die Umgebung blieb. „Ich bin verrückt…“, murmelte ich. „Vollkommen übergeschnappt.“
[...]
Die Kreatur, der ich einen Stein vor den Kopf geworfen hatte, hastete auf mich zu und setztet zum Sprung an. Instinktiv schloss ich die Augen und betete, dass sie mich wenigstens schnell töten würde, damit ich nicht mehr allzu viel spürte.
[...]
. Für einen Moment kam mir der Wunsch auf, ihm einmal durch die Haare zu fahren, eine Strähne zwischen meinen Fingern gleiten zu lassen und sie schließlich sanft wieder fallen zu lassen, doch dann fiel mir wieder der Ernst der Lage ein.
Ich muss dazu sagen, dass ich der lieben Anna ziemlich viel Charakter von mir eingehaucht habe, ich würde auch so reagieren. xD Nun, jetzt lasse ich dich mal weitergrübeln, was mit Anna passiert und wem sie begegnet. ^_^
Strawberrykiss
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So, es ist doch länger geworden als geplant. :3 Bin eben wieder aufgewacht und konnte nicht einschlafen, darum habe ich weitergeschrieben. Eigentlich sollten es erst zwei kurze Kapitel werden, aber ich habe sie dann doch zusammengefügt. ^_^
Kapitel 4: Nero, der Dämonenjäger
Als ich wieder zu Bewusstsein kam, war der unglaublich starke Schmerz verschwunden. Zurückgeblieben war einzig das Gefühl vom Fallen, doch als ich blinzelte und langsam die Augen öffnete, stellte ich erleichtert fest, dass ich auf einer weichen Wiese lag. Ich rümpfte die Nase, denn das sattgrüne Gras kitzelte mein Gesicht, meine Arme und meine Beine. Einige Blumen wehten sanft im Wind. Es waren rote, blaue, gelbe und sie allesamt waren wunderschön. Ich lächelte einen Moment, als die warmen Strahlen der Sonne auf meine Haut trafen, die am ozeanblauen Himmel hing. Doch mit einem Mal wich meine anfängliche Ruhe der nackten Panik. Mit einem Schwindelgefühl sprang ich augenblicklich auf die Beine, sah mich um und konnte schließlich nicht verhindern, dass ein lauter, hysterischer Schrei sich meiner Kehle entwich. „Ah!!!“ Vollkommen verwirrt und panisch drehte ich mich mehrmals um die eigene Achse, erfasste dabei jedoch nur langsam die hohen Bäume, die einen Ring formten, den freien Platz, auf dem ich stand und die hohen Berge, die man am Horizont erkennen konnte. Das Gras und die Blumen verschwammen vor meinen Augen. Ich war kurz davor vollkommen überzuschnappen. Meine Beine gaben nach und ich sank auf die Knie. Ich legte meine Hände auf meinen Kopf, strich mir durch die Haare, ließ meine Arme dann sinken und zwickte mir mit zwei Fingern in den Unterschenkel. Ich zuckte bei dem plötzlichen Schmerz zusammen, welcher jedoch schnell verging, doch die Umgebung blieb. „Ich bin verrückt…“, murmelte ich. „Vollkommen übergeschnappt.“ Ich versuchte meine wirren Gedanken zu ordnen, doch ich konnte mich einfach nicht beruhigen. „Das ist ein Traum. Das muss ein Traum sein. Ich war doch gerade noch im Schloss, und dann bin ich plötzlich hier… Nein, nein, das kann einfach nicht sein!“ Ich schüttelte den Kopf, doch noch immer befand ich mich in diesem merkwürdigen Wald. Plötzlich raschelte etwas hinter mir. Sofort fuhr ich zusammen, duckte mich ängstlich und spähte herüber zu dem Gebüsch, welches sich verdächtig bewegte. „Wer… wer ist da?!“, sagte ich halblaut, doch mein Beobachter gab sich nicht zu erkennen. Langsam stand ich wieder auf und trat ein paar Schritte zurück. Dabei stolperte ich über meinen Rucksack und plumpste auf den Hintern. Im gleichen Moment sprang eine Kreatur aus dem Gebüsch, die mich das Fürchten lehrte. Sie sah aus wie eine Mischung aus Vogelscheuche und Clown, doch ihr rechter Arm bestand aus eine im Sonnenlicht glänzende, scharfe Sichel. Ich rutschte nach hinten, bereit wegzulaufen, doch hinter den Bäumen erschienen vier weitere dieser Kreaturen. „Geht weg!“, schrie ich panisch, „Oder ich… ich…“ Ich griff nach einem Stein, der neben mir lag, zielte und traf eine der Monster direkt am Kopf. Sie taumelte erschrocken zurück, fing sich jedoch sofort und fixierte mich mit einem finsteren Blick. „Oh… oh…“, murmelte ich. „Bleib‘ wo du bist!“, meinte ich und versuchte aufzustehen, fiel jedoch wieder hin. Meine Beine fühlten sich weich wie Pudding an und ließen es nicht zu, dass ich mich aufrichtete. Plötzlich ging alles ganz schnell. Die Kreatur, der ich einen Stein vor den Kopf geworfen hatte, hastete auf mich zu und setztet zum Sprung an. Instinktiv schloss ich die Augen und betete, dass sie mich wenigstens schnell töten würde, damit ich nicht mehr allzu viel spürte. Doch zu meiner Verwunderung blieb der Schmerz aus. Stattdessen vernahm ich ein gequältes Stöhnen und als ich die Augen öffnete, stand nicht mehr das Monster vor mir, sondern jemand anderes. Ich konnte nur seinen Rücken begutachteten, doch allein dies reichte aus, um mir einen Schauer über den Rücken zu jagen lassen. Es war ein Mann, wie ich an seinen breiten Schultern erkennen konnte. Er trug einen dunkelblauen, langen Umhang mit einem Zeichen auf den Schulterseiten. Seine silbernen Haare waren etwas länger und sahen ziemlich verwuschelt. Für einen Moment kam mir der Wunsch auf, ihm einmal durch die Haare zu fahren, eine Strähne zwischen meinen Fingern gleiten zu lassen und sie schließlich sanft wieder fallen zu lassen, doch dann fiel mir wieder der Ernst der Lage ein. Ich wollte gerade einen Schritt zurücktreten, doch plötzlich sprach der Fremde – und anscheinend auch mein Retter – zu mir. „Bleib‘ stehen.“, zischte er, „Sonst reizt du sie unnötig.“ Ich schluckte, nickte kaum merklich, sagte jedoch kein Wort. Neben mir raschelte es plötzlich, eine weitere Kreatur, die sich von der vorherigen nicht wirklich unterschied, sprang auf mich zu. Ich begann zu zittern, blieb jedoch stehen und verfolgte mit Staunen, wie der Fremde sich mit einer fließenden Bewegung drehte. Erst jetzt fiel mir sein Schwert auf, welches er in seiner linken Hand hatte. Fast schon geschmeidig führte er einen Hieb aus, welches das Monster in der Mitte teilte. Es verpuffte in einer grünen Rauchwolke. Auch die anderen drei Wesen ließen sich nicht lange bitten. Sie rannten auf meinen Retter zu, doch dieser reagierte blitzschnell. Er wirbelte sein Schwert herum, hielt einen der Dämonen dabei auf Abstand und bekämpfte gleichzeitig die anderen beiden. Nachdem diese ebenfalls in einer Rauchwolke verschwanden, gab er dem letzten Monster ebenfalls den Todesstoß und ließ das Schwert in die Haltung, welche er auf seinem Rücken trug, verschwinden. Nun stand er erneut mit dem Rücken zu mir, das Haupt leicht gesenkt. Um uns herum herrschte eine vollkommene Stille, nicht einmal der leichte Wind, der sanft über das Gras fuhr, machte ein Geräusch. Meine Kehle war staubtrocken und ich brachte kein einziges Wort heraus. Ich versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen, doch es schien so, als wäre mein Gehirn mit einem Mal auf Stand-by geschaltet worden. Der Fremde räusperte und drehte sich um. Seine tiefblauen Augen trafen auf meine. Mir stockte der Atem. Ungläubig musterte ich ihn von oben bis unten, von seinen silbernen Haaren über das schöne Gesicht bis nach unten zu den dunklen Stiefeln. Ich konnte einfach nicht glauben was ich sah. Das war tatsächlich der Mann, den die Statue abgebildet hatte! Ich schüttelte den Kopf, trat langsam näher. Der Mann, oder wohl eher Jugendliche, rührte sich nicht, selbst nicht, als ich eine Hand auf seine Wange legte, über seine unglaublich weiche Haut strich und sie dann langsam zu seinen Haaren wandern ließ. Ungläubig zupfte ich an einer Strähne. „Au!“, zischte er und wich zur Seite, sodass ich meinen Arm sinken ließ. „Was sollte das?“ Er taxierte mich finster und zog die Augenbrauen dicht zusammen. Ich konnte nichts erwidern, sondern dachte nur nach. „Er ist echt… die Statue lebt…“, dachte ich verwirrt und schüttelte erneut den Kopf. Dann blickte ich auf, sah dem Jungen fest in die Augen und hob beide Augenbrauen. „Der will mich veralbern! Das ist alles nur ein schlechter Witz!“, redete ich mir ein. Der Silberhaarige schaute mich geduldig, wenn auch ein wenig fragend an. Ich begann hysterisch zu kichern. „Das ist ein schlechter Scherz, oder?“ Er hob eine Augenbraue. „Was meinst du?“, fragte er. „Na das alles hier!“, erwiderte ich und machte eine ausschweifende Handbewegung. „Diese Monster da, du… Ehrlich, krass! Ich hätte nicht gedacht, dass die Frau zu sowas fähig ist, nur um mich zu belehren.“ Ich seufzte. „Geniale Spezialeffekte, das muss man ihr lassen, wirklich.“ Mein Retter hob eine Augenbraue. „Was für eine Frau? Und was für Spezialeffekte?“, erwiderte er. Ich fuchtelte wild mit den Armen. „Tu nicht so, als ob du nichts davon wüsstest!“, erwiderte ich, merklich wütend. „Sie hat dich bestimmt angeheuert, weil sie gesehen hat, dass ich mich für die Statue interessiert habe. Man muss ihr eines lassen, du siehst der Statue verdammt ähnlich.“ Ich ging einen Schritt näher auf ihn zu. Der Silberhaarige schien sichtlich verwirrt. „Sag‘ mir, wie viel Geld hat sie dir für den Blödsinn hier geboten, hm? Egal, wie viel, sie hat versagt! Ich nehme ihr die Sache mit dem Tor nicht ab. Und vor allem lasse ich mich nicht davon abhalten, das Schloss zu besichtigen!“ Noch immer starrte mich der Junge fragend an. „Wovon redest du?“, fragte er und fasste mir an die Stirn. „Was für ein Schloss?“ Ich zuckte zusammen, als er mich berührte, jedoch wich ich nicht zurück. Stattdessen sah ich ihn mit großen Augen an. Ich konnte einfach nicht glauben, dass er nichts von der Frau und dem Schloss wusste, geschweige denn, dass er tatsächlich dieser Nero war. Dafür musste es doch eine rationale Erklärung geben! Ich atmete tief durch. „Beantworte mir eine Frage. Wie heißt du?“ Gespannt wartete ich auf die Antwort des Kerles, der mir gegenüberstand. Langsam ließ er seine Hand sinken und sah mich unmissverständlich an. „Nero.“, erwiderte er kurz. Meine Augen weiteten sich erneut. Wahrscheinlich sah ich so ziemlich dämlich aus, aber dies war mir vollkommen egal. „So, so, Nero also.“ Ich lachte verwirrt. „Du verarschst mich, richtig?“, erwiderte ich. Der Typ, der sich als Nero ausgab, hob eine Augenbraue. „Zum hundertsten Mal, nein!“, seufzte er und fuhr sich durch die silbernen Haare. Dann sah er mich mit einem gequälten Ausdruck im Gesicht an. „Weißt du was? Wir suchen uns einen sicheren Ort hier in der Nähe und dann erklärst du mir, was mit dir los ist.“, schlug er schließlich vor. Ich überlegte kurz. Sollte ich wirklich mit ihm mitgehen? Immerhin könnte er mich in eine Falle locken, die Schlossherrin könnte dort auf mich warten und mir eine gehörige Lektion erteilen. Vielleicht wollte sie mich ja mitten in der Pampa aussetzen und erst wieder abholen, wenn Katie mein längeres Wegbleiben bemerken und Herr Meyer Bescheid sagen würde. Oder aber Nero würde mir eine Horde dieser Monster auf den Hals hetzten, die mich angegriffen hatten. Kurz versuchte ich die Tatsache in Erwägung zu ziehen, dass ich einfach nur halluziniert hatte, aber schließlich hatte ich dem Ding einen Stein gegen den Kopf geworfen, sodass es echt sein musste. Ich seufzte schwer und nickte schließlich. „Okay. Aber dreh‘ keine krummen Dinger, verstanden?“ Nero führte mich durch den hell erleuchteten Wald. Ich musste fast rennen, so schnell ging er. Schon bald war ich ziemlich außer Atem, doch der Silberhaarige schien alles andere als erschöpft. Nach einer Weile blieb er plötzlich stehen. Fast währe ich in ihn reingelaufen, allerdings konnte ich mich noch einmal fangen. „So.“, sagte er und sah zu mir herab, da er fast einen Kopf größer war als ich. „Und jetzt noch einmal von vorne. Was ist mit dir los? Warum bist du so komisch, und warum redest du so einen Mist?“ Ich wich seinem stechenden Blick aus und schaute mich stattdessen um. Wir befanden uns auf einer lichtdurchfluteten Lichtung. Die Sonne stand direkt über uns und brannte unangenehm in meinem Nacken. Keine Wolke trübte den Himmel. Die Blätter der Bäume schimmerten wunderschön im Sonnenlicht und ließen mich für einen Moment den Jungen vergessen, der vor mir stand und auf eine Erklärung wartete. Schließlich wandte ich mich dem Silberhaarigen wieder zu und blickte ihm fest in die strahlenden, blauen Augen. „Nun…“ Ich atmete tief durch, ehe ich weitersprach. „Mein Name ist Anna. Anna Breuß. Ich bin 16 Jahre alt und komme eigentlich aus Berlin. Allerdings sind meine Klasse und ich momentan auf Abschlussklassenfahrt. Ich teile mir mit meiner besten Freundin Katie ein Zimmer weißt du? Nun, es ist so… Katie ist ziemlich abergläubisch und traut diesen bescheuerten, alten Legenden. Jedenfalls wollte sie einen Rundgang mit mir durchs Schloss machen. Sie hat mir eine Statue gezeigt, die dir zum Verwechseln ähnlich sah. Jedenfalls kam plötzlich die Herrin des Schlosses und hat uns angemeckert, weil wir die Statue angeschaut haben. Sie meinte, dass der Weg herunter zum Keller führte und wir dort nicht hindurften. Aber ich war doch so neugierig und bin trotzdem runtergegangen. Und dann war da diese rote Masse und das Schwert. Ich hab‘ es rausgezogen, weil ich es mir genauer ansehen wollte. Und dann bin ich ohnmächtig geworden und auf der Wiese wieder aufgewacht.“ Ich holte schnell Luft, da ich vergessen hatte zu atmen. Nero musterte mich eindringlich, sagte jedoch kein Wort. Dann räusperte er sich und kratzte sich am Hinterkopf. „Verstehe, verstehe. Und du bist dir wirklich sicher, dass du die Wahrheit sagst?“ Ich nickte leicht. Nero seufzte und schüttelte den Kopf. „Aber es gibt hier weder die Orte Berlin noch Bayern, wie du gesagt hast.“, meinte er. Ich sah ihn schockiert an. „Aber… das kann doch nicht sein! Sind… sind wir denn wenigstens in Deutschland?“ Nero legte den Kopf schief. „Deutschland?“, fragte er. „Du… das gibt’s doch nicht.“ Ich drehte mich um und sah über die Lichtung hinweg und versuchte auszumachen, wo wir uns befanden. Mir kam dieser Ort nicht bekannt vor und ich konnte mich auch nicht daran erinnern, jemals ein Bild in unserem Erdkundebuch von diesem Wald gesehen zu haben. „Wir sind hier nicht in Deutschland? Nicht mal in Europa? Oh mein Gott, was hab‘ ich nur gemacht?“ Ich begann auf und ab zu laufen und mir dabei die Haare zu raufen. „Verdammt, hätte ich nur einmal auf Katie gehört, dann würde ich jetzt nicht in dieser Scheiße stecken!“, fluchte ich. Zögernd legte Nero mir eine Hand auf die Schulter um mich so zu stoppen. „Hör‘ zu.“, sagte er. „Ich habe keine Zeit für sowas. Du weißt anscheinend nicht wo du bist und wie du wieder nach Hause kommst. Ich kann dir auch nicht helfen, aber eins sei dir gesagt: Wenn du weiter hierbleibst und darauf wartest, dass du wieder nach Hause kommst, wirst du hier nicht lange überleben. Diese Dämonen, die dich vorhin angegriffen haben, waren zwar relativ harmlos, aber da du weder Kampferfahrung noch überhaupt eine Waffe besitzt wirst du einige Probleme haben.“ Ich seufzte und sah zu Boden. Anscheinend wusste er wirklich nicht, wovon ich sprach. Am liebsten hätte ich losgeheult. Ich hörte Nero seufzen. „Pass‘ auf. Ich bin zwar nicht gerade jemand, der gerne einen Begleiter an der Backe kleben hat, aber ich will dir helfen. Der Wald ist zu gefährlich um alleine herumzustreunen. Ich muss sowieso dort entlang, also werde ich dich begleiten. Sobald wir im nächstgelegenen Dorf angekommen sind, werde ich dich dort zurücklassen. Von da an musst du selbst herausfinden, wie du wieder nach Hause kommst.“ Ich blickte ihn an.“Und wie soll ich das tun?“, antwortete ich weinerlich. Nero zuckte ungerührt mit den Schultern. „Keine Ahnung, das soll nicht mein Problem sein. Ich werde dich lediglich bis zum Dorf bringen, damit du nicht alleine durch den Wald musst. Ist das in Ordnung für dich?“ Zwar gefiel mir dieser Kompromiss nicht sonderlich, jedoch willigte ich schließlich ein. „Okay, abgemacht.“, gab ich schließlich nach und sah Nero an. Dann hielt ich ihm meine Hand hin. „Wir sollten uns richtig vorstellen. Ich bin Anna. Anna Breuß.“ Nero schmunzelte, umfasste meine Hand und schüttelte sie leicht. „Nero. Der… Der Dämonenjäger.“
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Ach so, was ich noch erwähnenmuss: Die Geschichte spielt vor der Zeit, als Dante und Nero sich schon kannten. In dieser Geschichte kennen sich beide nicht und können sich dementsprechend auch nicht bekämpfen. Auch der Bruder der Schlossherrin wird erst später eine große Rolle tragen, in HKB1 wird er nur eine kleine Rolle spielen. Warum? Weil ich vorhabe, HKB zweiteilig zu machen. Der erste Teil wird um die 10 - 15 Kapitel umfassen, der zweite Teil etwas mehr.
Strawberrykiss
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Hihi, ich hab' mir schon Notizen gemacht, was in den nächsten Kapiteln passiert. ^_^ Ach so, Kapitel 5 wird nur ein Fillerkapitel sein, d.h. eine Art Brücke für das nächste Kapitel. Dieses wird dementsprechend kurz und nur wenig Handlung enthalten, Kapitel 6 wird aber umso spannender und interessanter. :3
Strawberrykiss
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So, da ist das Fillerkapitel. Ist nix besonderes, aber recht interessant, auch für das Rpg AOTDMC, denn da steht halt etwas über den Orden des Schwertes drin, in wessen Nero angehört.
Kapitel 5: Von Dämonen und Schwertern
Eine Weile gingen wir schweigend durch den Wald. Nero schien ganz genau zu wissen wo es lang ging, denn er schritt zielsicher voraus. Ich folgte ihm ohne Murren, denn ich wusste schließlich nicht einmal in welchem Land wir uns befanden. Trotzdem hatte ich Mühe seinem schnellen Gang zu folgen. Ich räusperte mich, als wir durch einige Sträucher liefen. Die Dornen kratzten unangenehm an meinen Beinen und mich musste mir auf die Lippe beißen, um nicht aufzuschreien. „Nero?“, hauchte ich. Er sah mich nicht an, gab mir jedoch mit einem kurzen Nicken zu verstehen, dass er mir zuhörte. „Diese Dinger, die mich vorhin angegriffen haben… Was waren das?“, fragte ich neugierig. Der Silberhaarige verlangsamte seine Schritte etwas, sodass ich mit ihm gleichauf war. „Die Dämonen?“ Ich nickte kurz. „Sie heißen Scarecrow. Nun, sie sind eigentlich eine der schwächsten Dämonenarten, aber in einer großen Gruppe können sie ziemlich lästig sein. Außerdem sind sie sehr leicht reizbar.“ Ich schluckte, als ich daran dachte, wie ich einer der Scarecrow einen Stein gegen den Kopf geworfen hatte. Anscheinend hatte sie mich deshalb angegriffen. „Verstehe…“, murmelte ich. „Gibt es noch mehr von den Dämonen?“ Nero strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blieb stehen. Er musterte mich einen Moment lang, lehnte sich schließlich an den Baum, welcher hinter ihm stand, und sah mich dann aus seinen blauen Augen heraus an. „Ich…“ Er seufzte. „Ich sollte dir wohl einmal alles von Anfang an erklären, denn du scheinst wirklich nicht von hier zu sein.“ Ich zog beleidigt meine Brauen zusammen, sagte jedoch nichts. „Ich bin ein Mitglied vom Orden des Schwertes. Vor langer Zeit gab es einen dunklen Ritter namens Sparda, der sich gegen den Imperator Mundus auflehnte und die Menschheit vor ihm rettete. Der Orden des Schwertes huldigt diesen Sparda und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt vor dem Bösen zu beschützen.“, erklärte er. „Außerdem glaubt man an einen gewissen Erlöser.“ Ich versuchte mir die wichtigen Informationen zu merken und nickte verstehend. „Nun…“, sprach Nero weiter, „Eigentlich haben wir geglaubt, die Dämonen endgültig los zu sein, doch anscheinend haben sie wieder einen Weg gefunden von der Unterwelt in unsere Welt zurückzukehren.“ Nero seufzte. „Und darum bin ich hier. Ich bin auf der Suche nach der Ursache für das Auftauchen der Dämonen. Zwar weiß mein Orden nichts von meinen geheimen Untersuchungen, aber vielleicht ist das auch besser so.“ Ich lächelte. „Dann bin ich also die einzige, die davon weiß?“, fragte ich stolz. Der Silberhaarige schmunzelte. „Scheint so. Nun zurück zu deiner Frage. Ja, es gibt noch viel mächtigere Dämonen. Wesen, denen du nicht einmal in deinen Träumen begegnen wollen würdest. Sie sind unglaublich stark und gefährlich. Ich bin mir nicht sicher, ob sie einen Weg an die Erdoberfläche gefunden haben, aber wenn, hat unsere Welt ein ernstes Problem. Und die Tatsache, dass die Scarecrow es bereits geschafft haben irgendwie hier zu überleben oder aber aus der Unterwelt zu entkommen legt den Verdacht nahe, dass wir schon bald mit einigen, großen Gegnern rechnen müssen.“ Mein Lächeln verschwand mit einem Mal. Anscheinend war ich mitten in einen Konflikt zwischen Menschen und Dämonen geraten, und dies gefiel mir gar nicht. Was, wenn sich die Kriege zwischen den beiden Rassen auch auf unsere Welt auswirken würden? War es möglich, dass diese Scarecrow und die anderen Dämonen, von denen Nero gesprochen hatte, auch in meine Welt eingedrungen waren? Ich nagte mir an der Unterlippe. Ich begann mir Sorgen zu machen. Um Katie, die wahrscheinlich noch seelenruhig schlief und nichts von all dem mitbekommen hatte und um meine Eltern, die im Glauben waren ich wäre noch in dem Schloss in Bayern. Ich seufzte und blieb stehen. „Ich muss unbedingt schnell wieder nach Hause…“, murmelte ich verzweifelt und sah Nero an. „Bleibt es wirklich dabei? Ich meine, lässt du mich wirklich in dem Dorf alleine?“ Er nickte umschweifend. „Tut mir Leid. Ich würde dir gerne behilflich sein, aber ich habe nun mal eine Aufgabe. Nun, sobald ich herausgefunden habe, was hinter dem Auftauchen der Dämonen steckt und meinem Orden Bescheid gesagt habe, werde ich dich im Dorf besuchen, falls du dann noch da bist. Dann werde ich dir helfen, einen Weg zurück in deine Welt zu finden.“ Meine Miene erhellte sich. Nero wollte mir tatsächlich helfen? „Versprochen?“, meinte ich erleichtert. Ich sah dem Dämonenjäger an, dass er sich ein Schmunzeln nur schwer verkneifen konnte. „Versprochen.“, erwiderte er und deutete schließlich auf einen kleinen Wanderpfad, der sich durch die Bäume hindurch schlängelte. „Lass‘ uns weitergehen.“, sagte er. Der Weg führte uns nach einer geschätzten halben Stunde auf ein freies Feld. Plötzlich blieb Nero stehen. Ich hob eine Augenbraue und wollte an ihm vorbeigehen, doch er hielt mich mit seinem Dämonenarm zurück. „Was ist?“, zischte ich. Er sah zu Boden, erwiderte nichts, sondern ließ seine menschliche Hand zu seinem Schwert gleiten. „Anna, rühre dich keinen Millimeter vom Fleck. Im Gras lauert eine ganze Gruppe von Scarecrow auf uns. Sobald du auch nur eine falsche Bewegung machst, gehen sie auf dich los. Ich kümmere mich um sie.“ Ehe ich etwas erwidern konnte, rannte Nero los. Es raschelte in dem hohen Gras und mit einem Mal sprangen mehrere, gruselige Scarecrow aus ihrem Versteck. Meine Beine begannen zu zittern. Am liebsten hätte ich mich umgedreht und wäre weggelaufen, doch Neros Worte hielten mich davon ab. Ich wollte nicht in die Angriffslinie dieser Dämonen geraten und vielleicht sogar dabei sterben. Also blieb mir nichts anderes übrig als Ruhe zu bewahren und den eben entbrannten Kampf zu verfolgen. Nachdem Nero drei der Dämonen getötet hatte, erschienen sechs weitere um ihn herum, sodass er sich nun einer noch größeren Zahl messen musste. Ich erkannte schnell, dass, wenn dieser Kampf so weiterging, Nero ein ernstes Problem haben würde. Je länger er kämpfte, umso klarer wurde, dass er bald aus der Puste sein würde. Er wurde immer langsamer und konnte den Hieben der Scarecrow nur mühsam ausweichen. Ich biss mir auf die Unterlippe. „Verdammt, ich muss ihm irgendwie helfen!“, dachte ich verzweifelt und traute mich, langsam meinen Blick schweifen zu lassen, doch ich entdeckte nichts, mit dem ich ihm helfen konnte. Und als ich sah, wie Nero plötzlich zu Boden ging, weil eine der Scarecrow ihn tatsächlich erwischt hatte, hielt mich nichts mehr. Meine Beine ließen sich endlich wieder bewegen. Ich lief auf die Dämonen zu, die Augen fest auf Neros Angreifer gerichtet, bereit, alles einzusetzen, was in meiner Macht lag.
Lana Alison Admin
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Hier ist Kapitel 6, bin leider nicht ganz zufrieden, aber heute hatte ich irgendwie eine Schreibblockade. >_<
Kapitel 6: Die Macht entflammt
Mein Herz raste, als ich vor dem angsteinflößenden Dämonen stand. Ich zitterte am ganzen Körper, mein Atem ging schneller und schwerer, ich hatte das Gefühl zu ersticken. Ich hörte, wie Nero nach mir rief, doch durch meine große Angst verstand ich nur Bruchstücke von dem was er sagte. Alles fühlte sich an wie in Watte gepackt. Als die Scarecrow auf mich zusprang, schloss ich instinktiv die Augen und atmete tief durch. Innerlich schloss ich mit meinem Leben ab. Ich war mir vollkommen sicher, dass ich diesen Angriff nicht überleben würde. Ich würde sterben. Im Kopf verabschiedete ich mich von meinen Eltern, von Katie und auch vor Nero, der immerhin versucht hatte mich zu beschützen. Ich war ihm dankbar, dass er mir helfen wollte, obwohl er keine Zeit hatte sich um meine Probleme zu kümmern. Nun hatte er mich immerhin nicht mehr am Hals. Ich hob meine Arme, hielt sie mir vor das Gesicht, um zumindest dort keine entstellenden Wunden zu bekommen. Vielleicht würde ich ja tot in meine Welt zurückschweben und da wollte ich nicht, dass sie mich so fanden. Doch plötzlich spürte ich ein merkwürdiges Gefühl in meinem Bauch. Ein Kribbeln, welches weiter nach oben stieg, durch meine Schultern, bis in meine Hände und in den Fingerspitzen. Ich hatte noch nie so etwas empfunden. Hatte mich die Scarecrow erwischt und ich war tot und wusste nichts davon? Mit einem Mal begann es in meinen Ohren zu rauschen. Es hörte sich an wie das Gras unter meinen Füßen oder wie die Blätter der Bäume. Als ich noch immer keine Schmerzen spürte, ließ ich meine Arme abrupt sinken und machte somit eine ausschweifende Bewegung. Auf einmal gab es ein merkwürdiges Geräusch, das ich keinem Laut zuordnen konnte, den ich jemals vernommen hatte. Ich musste mich anstrengen um nicht umzufallen, denn der Wind um mich herum verstärkte sich plötzlich. Ein markerschütternder Schrei zerriss das Rauschen, dann gab es ein Poltern. Ich blinzelte, der Wind ließ nach und das Kribbeln in meinen Händen verschwand. Meine Beine fühlten sich weich an, als würden sie nicht zu mir gehören und als ich einen Schritt zur Seite machte, fiel ich unsanft zu Boden. Eine Zeit lang geschah nichts, dann hörte ich Neros Stimme ganz nahe an meinem Ohr. „Anna? Anna! Los, steh‘ auf!“ Er legte mir eine Hand auf die Schulter, drehte mich auf den Rücken und schüttelte mich leicht. „Anna, verdammt nochmal, sag‘ etwas!“ Meine Lider fühlten sich an wie Blei, dennoch öffnete ich schwach die Augen. „Ich will nicht…“, wisperte ich, „Ich bin müde…“ Nero seufzte und fuhr sich durch sein längeres Haar. „Du musst! Schau‘ doch mal, was du gemacht hast!“ Er zog mich auf die Beine und als ich drohte zur Seite zu kippen, legte er schnell einen Arm um mich, um mir so Halt zu geben. Ich blinzelte, rieb mir die Augen und sah dann über das Gras. Die Scarecrow, die uns angegriffen hatten, waren verschwunden. „Was zum…?!“, murmelte ich und sah hoch zu Nero, welcher mich besorgt musterte. „Wo sind sie?“, fragte ich verwirrt. Mein Begleiter lächelte kühl. „Du bist wirklich nicht von hier?“, stellte er die Gegenfrage. „Nein.“, antwortete ich verwundert und schüttelte den Kopf. „Nun…“ Nero blickte zum Himmel. „Du besitzt eine ziemlich seltene Fähigkeit.“, begann er. Ich schluckte. Was erzählte Nero mir da? „Du kannst Druckwellen erzeugen und diese bei Gefahr gegen deine Gegner einsetzen. Größere Feinde kannst du damit nur einige Meter weit weg schleudern, schwache Gegner wie die Scarecrow können dabei jedoch getötet werden.“ Mein Hals wurde trocken und meine Augen weiteten sich. Mir wurde schwindelig und ich drohte erneut umzukippen, doch Nero hielt mich fest und zwang mich damit auf den Beinen zu bleiben. Das konnte doch nicht sein! „Aber… aber…“, stotterte ich. „Das… ich… Ich habe nie etwas dergleichen jemals gemacht! Ich habe keine Druckwellen erschaffen, noch nie!“ Ich klang verzweifelt und panisch, sodass Nero mir vorsichtig über die Schulter strich und sanft sage, dass ich mich beruhigen sollte. „Darum bin ich auch so verwundert.“, meinte er schließlich. „Immerhin kommst du anscheinend nicht aus meiner Welt. Gibt es so Dinge denn nicht in deiner Welt?“, fragte er und sah mich aufmerksam an. Ich hob die Schultern. „Nun, es gibt viele Leute, die behaupten, sie besäßen magische Fähigkeiten. Bei uns ist das allerdings meist nur Betrug und absoluter Blödsinn. Natürlich gibt es auch Phänomene, die man sich nicht so einfach erklären kann, doch ich denke, es gibt für alles eine Erklärung. Also… ich denke nicht, nein.“ Nero nickte leicht. „Und du hast noch nie Anzeichen an dir gefunden, dass du solche Druckwellen erschaffen kannst?“ Ich überlegte kurz. Hatte ich das jemals? Schließlich seufzte ich. „Nein, mit Sicherheit nicht. Ich muss zugeben, ich bin nun wirklich nicht der Mensch, der an Übernatürliches und Magie glaubt, somit auch nicht an diese Druckwellen oder gar Dämonen. Aber anscheinend habe ich mich da wohl gehörig getäuscht.“, gab ich schließlich zu und sah zu Boden. „Nero… Was mache ich nun? Ich weiß doch gar nicht damit umzugehen.“ Ich spürte, wie Nero überlegte. Er knirschte hörbar mit den Zähnen. „Vielleicht finden wir im Dorf jemanden, der sich mit so etwas auskennt. Ich habe selbst nur sehr wenig Erfahrung mit dieser Fähigkeit gemacht und davon auch nur gehört. Ich kann dir also nicht wirklich weiterhelfen.“, antwortete er. Als er sah, wie ich mir auf die Unterlippe biss, weil ich vollkommen verzweifelt war, strich er mir beruhigend über den Rücken. „Wir werden schon herausfinden, was dahinter steckt.“, versprach er. „Und vielleicht weiß derjenige ja auch etwas darüber, wie du zurück in deine Welt kommst.“ Ich blickte auf und versuchte zu lächeln. „Du… du hast Recht.“, erwiderte ich schließlich erleichtert und atmete tief durch. „Dennoch…“, tadelte Nero mich, „Demnächst wirfst du dich nicht einfach so vor mich. Die Scarecrow hätte dich in Stücke reißen können. Außerdem, mich kann man nicht so leicht töten. Ich war nur für einen kurzen Moment geschwächt, aber ich hätte weiterkämpfen können. Also, halt dich demnächst zurück.“ Ich seufzte und nickte. „Tut mir Leid. Ich wollte nur helfen.“ Nero grinste und ließ seinen Arm sinken. Ich taumelte kurz, doch konnte schließlich doch noch mein Gleichgewicht halten. „Ist ja okay. Aber glaub‘ mir, mich kann man nicht einfach so töten. Ich bin ein Halbdämon.“ Ich nickte, obwohl mir der Schock noch immer tief in den Knochen saß. „Gut.“, erwiderte ich. „Wollen wir weiter?“, fragte der Silberhaarige. Ich lächelte. „Einverstanden.“
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