Anzahl der Beiträge : 2145 Anmeldedatum : 21.03.09 Alter : 31
Thema: Between reality ... and an Xbox360 game Mi Mai 20, 2009 10:32 pm
Storyline: Eigentlich hatte Nessy geglaubt, dass sie ein einfaches Mädchen mit einem Hang zur Dramatik wäre. Der Devil May Cry 4-Fan hätte nie gedacht, irgendwann einmal selbst in die Rolle einer Dämonenjägerin zu schlüpfen. Doch als eines Tages plötzlich der äußerst gutaussehende DMC-Protagonist Nero in ihrer Welt auftaucht und diese gehörig aufmischt, verändert sich ihr Leben komplett…
Anm.: Hier ist sie, meine neuste Story. Hm, ich bin ganz und gar nicht mit dem Prolog zufrieden, weil er total langweilig geworden ist. Aber die Geschichte muss ja einen Anfang finden. *g*
Prolog
„Und vergiss‘ nicht den Herd auszumachen, wenn du etwas gekocht hast. Den Ofen auch nicht! Und…“ Ich verdrehte genervt die Augen und seufzte schwer. Warum waren manche Eltern so Warum waren manche Eltern so schrecklich sorgsam? „Ja, Mama.“, erwiderte ich brav und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Doch statt mich endlich in Ruhe zu lassen, setzte sie ihre Nicht-Vergessen-Liste weiter fort. „Außerdem musst du den Katzen essen geben. Mach‘ die Katzenklos ja sauber! Und was du unordentlich gemacht hast, räumst du auch wieder weg. Ach ja, zudem…“, wies sie mich an. „Ich weiß, Mum, ich weiß.“, unterbrach ich sie und verdrehte erneut die Augen. „Ich hab’s ja verstanden. Ich werde hier schon kein Chaos veranstalten, glaub‘ mir.“ Meine Mutter hob eine Augenbraue. Die Hände in die Hüften gestemmt begann sie spöttisch zu lachen. „Da bin ich mir aber nicht so sicher. Wenn ich mir dein Zimmer so ansehe… Ach!“ Sie warf einen kurzen Blick auf ihr Handy. „Ich muss los, sonst verpassen wir den Flieger.“, grinste sie. „Pass‘ bitte auf dich auf, Schatz, und mach‘ keinen Unsinn! Und auch, wenn du Ferien hast, solltest du etwas für die Schule tun!“ Sie griff nach ihrer Handtasche, welche auf der Kommode neben ihr lag. Die großen, schweren Koffer hatten wir bereits zusammen ins Auto gebracht. „Komm‘ mal her.“ Ihr Lächeln verschwand, stattdessen wirkte sie plötzlich traurig. Sanft zog sie mich in eine Umarmung, die ich allerdings lieber vermieden hätte. Warum wurden manche Menschen bei längeren Abschieden nur immer so sentimental? „Was soll ich nur ohne meine Große machen?“, seufzte sie und drückte mich an sich. „Mama, es sind doch nur 14 Tage!“, erwiderte ich ungerührt und trat einen Schritt zurück. „Nun geh‘ endlich, oder soll Patrick alleine fahren?“ Endlich lächelte sie wieder. „Stimmt. Na ja… Dann bis bald!“ Sie drehte sich um und umfasste die Türklinke. Dann hielt sie für einen Moment inne. „Ich hab‘ dich lieb.“, sagte sie. „Ich dich auch.“, erwiderte ich und versuchte den dicken Kloß, der sich im letzten Moment in meinem Hals gebildet hatte, herunterzuschlucken. Es nahm mich doch ein wenig mit, meine Mutter zwei Wochen nicht sehen zu würden. Sie lächelte mir noch einmal zu, öffnete die Türe und verließ schließlich die Wohnung. Erst, als ihre Schritte im Treppenhaus längst verhallt waren, rührte ich mich und lehnte mich leicht gegen meine Zimmertüre. „Zwei Wochen alleine zu Hause…“, murmelte ich. Es war so, als würde ich jetzt erst die Bedeutung dieser Worte verstehen. Ein breites Grinsen schlich sich auf meine Lippen. „Zwei Wochen alleine, yeah!“ Ich stieß mich von der Türe ab, tänzelte über meinen Kater Tigger, welcher sich mir in den Weg gestellt hatte, vermutlich um etwas zu essen zu betteln, obwohl er erst vor zehn Minuten seinen Napf leer gefuttert hatte, und schlug den Weg zum Wohnzimmer ein. Ich ließ mich auf unsere große, orangefarbene Couch nieder, streckte die Füße aus und schaltete per Fernbedienung den Fernseher ein. Zwei Wochen würde ich alleine in der Wohnung meiner Mutter und mir verbringen. Zwei Wochen sturmfrei, in denen ich tun und lassen konnte was ich wollte. Noch immer kam mir alles vor wie ein Traum. Kurz vor den Osterferien hatte der Freund meiner Mutter, Patrick, sie eingeladen, zwei Wochen mit ihm auf Mallorca zu fliegen. Zuerst hatte sie abgesagt, da sie mich, ein fünfzehnjähriges Mädchen, nicht alleine lassen wollte, doch schließlich konnte ich sie davon überzeugen, dass sie einmal Urlaub brauchte und ich schon ohne sie klar kam. Zwar gab die Tatsache, dass ich nicht kochen konnte und in dieser Zeit wohl Hunger leiden müsse, mir ein wenig zu denken, jedoch würde ich dies auch irgendwie meistern – selbst, wenn ich mich dann 14 Tage lang von Tiefkühlpizza ernähren müsste. Jetzt waren die Osterferien da und meine Mutter weg. Doch je mehr ich darüber nachdachte, umso bewusster wurde mir, dass ich wirklich zwei Wochen alleine verbringen würde. Fast alle meine Freunde fuhren irgendwo hin weg oder waren einfach ohne mich unterwegs. Außerdem hatte ich ihre Handynummern nicht, weil ich sowieso eigentlich selten telefonierte und es deshalb kaum benutzte. Vielleicht hätte ich den ein oder anderen per Messenger anschreiben können, doch wahrscheinlich würde niemand bei schönem Wetter die ganze Zeit in der Bude hocken - so wie ich. Ich hatte einfach keine Lust draußen alleine rumzuhängen, durch die Straßen zu laufen und irgendwelche Leute zu beobachten, die ich gar nicht kannte, und surfte deshalb lieber im Internet herum. So konnte ich zumindest mit den wenigen Leuten, die online waren, Kontakt halten und mich so nicht ganz so verlassen fühlen. Wenn wenigstens jemand online wäre… Ich seufzte leise. Der Enthusiasmus über die Tatsache, zwei Wochen Herrin im Haus zu sein, war mit einem Mal verflogen. Gelangweilt zappte ich durch die Programme, schaute mir eine Gerichtsshow und Soap nach der anderen an, ohne wirklich dem Inhalt zu folgen, verkrümelte mich irgendwann in mein Zimmer und startete dort meinen Laptop. Nachdem ich ein paar Foren besucht und dort einige Beiträge geschrieben, kurz MSN gestartet, nur um festzustellen, dass niemand online war, und noch etwas Fernsehen geschaut hatte, startete ich meine Xbox. Vorfreude bereitete sich in mir auf. Mit einem breiten Lächeln legte ich die CD ein, die ich kurz gesucht hatte und griff nach meinem Controller. Dann setzte ich mich auf mein Bett und startete mein Lieblingsspiel, „Devil May Cry 4“. Schon länger war ich ein riesiger Fan der DMC-Reihe, versuchte fast täglich an meinen Rekorden zu arbeiten oder vertrieb mir einfach die Zeit damit, in der Rolle vom Halbdämonen Nero gegen Dämonen zu kämpfen. Doch nicht nur allein der Spaß machte das Spiel zumindest für mich vollkommen. Auch die Tatsache, dass der Hauptcharakter Nero äußerst gut aussah, obwohl er ja eigentlich nur eine Spielfigur aus einem Videospiel war, machte das Spiel zu meinem Favoriten. Nachdem ich mich erfolgreich durch einige Missionen geschlagen hatte, blickte ich auf die Uhr. Es war zwar erst 22 Uhr, doch trotzdem war schon ziemlich müde. Ich gähnte leise, speicherte meinen Spielstad ab und schaltete die Konsole aus. Dann tapste ich ins Badezimmer, putzte mir die Zähne, schminkte mich ab und ging wieder in mein Zimmer. Zwar hatte ich keine Lust schon schlafen zu gehen, allerdings wusste ich nichts anderes mit mir anzufangen. Ich ließ die Jalousien herunter, schaltete meine Lampe aus und schloss die Augen. „Meine erste Nacht alleine.“, murmelte ich. Das stimmte zwar nicht ganz, immerhin war ich öfter schon ein oder zwei Tage alleine gewesen, doch trotzdem fühlte es sich so an, als würde ich zum ersten Mal wirklich alleine sein. Es war merkwürdig. Noch vor ein paar Stunden hatte ich mich darauf gefreut, endlich mal meine Mutter los zu sein, doch jetzt vermisste ich sie ziemlich. Was sie wohl gerade machte? Nach einiger Zeit wurden meine Augenlider schwerer und meine Gedankengänge wirrer. Bald stellte sich der Leichtschlaf ein und nach wenigen Minuten schlief ich bereits tief und fest. Doch dies sollte sich nach einiger Zeit ändern.
Während ich schlief, bekam ich nicht mit, wie sich meine Xbox von alleine anschaltete, zu leuchten begann und mein Leben damit für immer verändern sollte…
Strawberrykiss
Anzahl der Beiträge : 2149 Anmeldedatum : 21.03.09 Alter : 28 Ort : NRW <3
Thema: Re: Between reality ... and an Xbox360 game Do Mai 21, 2009 1:04 pm
Wow, ich finde die Idee total gut und das erste Kapitel echt genial. besonders den letzten Satz. : D
Lana Alison Admin
Anzahl der Beiträge : 2145 Anmeldedatum : 21.03.09 Alter : 31
Thema: Re: Between reality ... and an Xbox360 game Do Mai 21, 2009 4:14 pm
Danke. <3 So, hier ist das zweite Kapitel. =)
Kapitel 1: Nächtlicher Besuch
Mitten in der Nacht wurde ich von einem merkwürdigen Geräusch geweckt. Erst vermutete ich meine Mutter, die nachts des Öfteren einen Snack zu sich nahm oder einfach nur auf Toilette ging, doch dann fiel mir ein, dass sie ja gar nicht da war. Als nächstes kam mir der Gedanke, dass meine beiden Katzen wieder einmal Blödsinn machten und die Wohnung auf den Kopf stellten, allerdings kamen waren die Geräusche so nahe. Sie mussten aus meinem Zimmer stammen. Mein ganzer Körper spannte sich mit einem Male an. Hatte jemand etwa beobachtet, wie meine Mutter weggefahren war und deshalb die Chance genutzt hier einzubrechen? Auf meiner Haut bildete sich eine leichte Gänsehaut. Ich hielt die Luft an, kniff die Augen zusammen und richtete langsam, darum bemüht, keine lauten Geräusche zu verursachen, auf. Ich ließ meinen Blick durch das stockdunkle Zimmer schweifen. Nichts rührte sich. Ich wollte mich gerade wieder hinlegen und einfach so tun, als wäre ich nicht da, als mir ein grünes Licht ins Auge fiel. Meine Xbox260 war an. Hatte ich sie nicht kurz vor dem Schlafengehen ausgeschaltet? Ich zuckte mit den Schultern. Vielleicht war sie einfach nur irgendwie wieder angegangen. Während ich die Konsole weiter betrachtete, deren Konturen sich durch das Licht leicht von der Dunkelheit abhoben, entlarvte ich schließlich auch den scheinbaren Übeltäter, der mich aus dem Schlaf gerissen hatte. Ich hatte die CD nicht raus getan. Während die Xbox das Spiel geladen hatte, hatte sich die CD gedreht und so diese schlafraubenden Geräusche verursacht. Ich schmunzelte und schüttelte den Kopf. Dann gähnte ich herzhaft und schwang schließlich die Beine aus dem Bett. „Langsam werde ich echt paranoid.“, sagte ich laut zu mir selbst. „Einbrecher… So ein Quatsch.“ Ich ging im Dunkeln auf die Konsole zu, um sie auszuschalten, doch dann geschah etwas, mit dem ich nie gerechnet hätte. Plötzlich packte mich jemand an den Beinen und riss mich zu Boden. Ehe ich überhaupt erfassen konnte, was mit mir geschah, schlug ich bereits unsanft mit dem Hinterkopf gegen die Heizung. Sekundenlang blieb ich einfach nur auf dem Rücken am Boden liegen. Mein Schädel dröhnte, meine Schläfen pochten. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich hatte große Mühe nicht in Ohnmacht zu fallen. Bevor ich wieder zu Atem kam, packte mich mein Angreifer plötzlich am Hals und drückte zu. Mein Herz raste. Mit einem Mal wurde mir bewusst, dass jemand versuchte mich umzubringen. Noch nie hatte ich solch eine Angst verspürt. „Ich will noch nicht sterben!“, schoss es mir durch den Kopf. „Ich will leben!“ Panisch schnappte ich nach Luft, doch die kalte, eiserne Hand drückte damit noch fester zu. Auf einmal vernahm ich eine eisige, angsteinflößende Stimme an meinem Ohr, die mich schaudern ließ. „Wer bist du?“, zischte der Fremde halblaut, „Und wo hast du mich hierher gebracht?“ Ich begann zu zittern. Mühsam öffnete ich meinen Mund, um etwas zu erwidern, och ich brachte nur ein leises Wimmern zustande. „Ich frage dich ein letztes Mal.“ Der Griff um meinen Hals verstärkte sich und schnürte mir damit nun komplett die Luft ab. Trotzdem fand ich endlich meine Stimme wieder. „B-bitte.“, hauchte ich verängstigt. Die ersten Tränen bahnten sich bereits einen Weg über meine Wangen. Eigentlich hasste ich es zu weinen, doch angesichts des Todes konnte ich dies einfach nicht zurückhalten. „Ich… ich gebe dir alles, was du willst. Du kannst auch meinen Laptop haben, wenn der dich interessiert…“ Mir fiel das Sprechen hörbar schwer. Ich brachte nur ein Flüstern zustande. „Aber bitte tu mir nichts.“ Die letzten Worte konnte ich nur noch schluchzen. Meine Stimme versagte erneut. Ich schloss die Augen und wartete darauf, dass der Kerl seine grausame Tat vollendete, doch plötzlich lockerte er seinen Griff um meinen Hals. Sofort nutzte ich diese Chance, sprang auf und krabbelte zurück auf mein Bett. Mit der Wand im Rücken fühlte ich mich sofort etwas sicherer. Panisch pumpte ich Luft in meine Lungen, denn schließlich wäre ich beinahe erstickt. Noch immer liefen mir die Tränen unaufhörlich über meine Wangen. Ich schluchzte hemmungslos. Mein ganzer Körper zitterte. Ich konnte mich gar nicht beruhigen. Eine Zeit lang herrschte Stille, dann vernahm ich die Stimme meines Angreifers erneut. Sie klang wesentlich ruhiger als vorher und sogar ein wenig besorgt. „Ent-Entschuldiung. Das wollte ich nicht, wirklich!“ Ich vernahm ein Rascheln am Ende des Bettes. Sofort schrillten alle Alarmglocken bei mir. „Bleib‘ wo du bist!“, schrie ich hysterisch. Ich dachte nicht einmal daran, dass meine Nachbarn davon hätten wachwerden können. Ich suchte tastend nach einem Gegenstand, den ich im Notfall hätte werfen können. „Ist ja gut, beruhige dich.“, antwortete der Fremde. Doch ich wollte mich nicht beruhigen! „Hätte ich gewusst, dass du noch ein Kind bist, hätte ich dich nicht so einfach angegriffen.“, sprach der Kerl unbeirrt weiter, rührte sich jedoch zum Glück nicht vom Fleck. Meine Augen verrenkten sich zu Schlitzen. Mit einem Mal kam Wut in mir auf. Es war nicht nur die Tatsache, dass er mich schon fast abwertend als „Kind“ bezeichnete, sondern auch seine Erklärungsversuche bezüglich seines Mordversuches an mich, trieben mich zur Weißglut. Er hatte sich nur vertan?! Hätte er etwa vielleicht meine Mutter umgebracht, wenn diese noch da gewesen wäre und ihn bei seinem scheinbaren Einbruch erwischt hätte? Meine Nackenhaare stellten sich auf. „Du… du…“, knurrte ich wütend und tastete mit einer Hand nach meiner Nachttischlampe. Ich wollte diesem kranken Arschloch, das mich nur um ein Haar umgebracht hätte, in die Augen sehen. Tatsächlich fand ich ziemlich schnell den Lichtschalter und nach einem leisen „Klick!“ wurde mein Zimmer von einem roten Lichtschein erhellt. Ich blinzelte und wartete einen Moment, bis sich meine Augen an die neuen Lichtverhältnisse angepasst hatten. Als ich klar sehen konnte, hob ich meinen Blick und sah in die Richtung, in der ich den Fremden vermutete. Doch als ich sein Gesicht, die etwas längeren, silbernen Haare und die äußerst merkwürdige Kleidung erfasste, stockte mir der Atem. Nein, das konnte doch nicht sein! War ich jetzt etwa vollkommen verrückt geworden?! Meine Kehle fühlte sich plötzlich staubtrocken an. Ich zwickte mich leicht in den Arm, doch mein nun schweigender Gegenüber verschwand nicht. „Ich muss komplett irre sein…“, murmelte ich, ohne zu merken, dass ich wirklich sprach. „Total krank!“ Ich schüttelte den Kopf, sah erneut zu dem Typen herüber, doch er war noch immer da und schaute mich fragend an. Was wurde hier nur gespielt? Vor mir saß eine Person, die original aussah wie Nero, der Hauptcharakter aus Devil May Cry 4. Die Haare, die Kleidung, ja selbst die stechendblauen Augen… Er sah genauso aus wie im Spiel! Aber das war doch einfach unmöglich und absurd. Das konnte einfach nicht der Realität entsprechen. „Das muss ein Traum sein.“, redete ich weiter vor mich hin. „Ein ganz bescheuerter, übler Traum, aus dem ich gleich wieder aufwachen werde, bestimmt. Ich muss nur noch etwas warten. Das ist alles nicht echt, nein…“ Der Fremde, welcher dem „echten“ Nero verdammt echt sah, hob eine Augenbraue. „Alles okay mit dir?“, fragte er. Erneut ergriff mich die Panik. „Alles okay? Alles okay?! Tickst du noch sauber?! Du hättest mich beinahe umgebracht und fragst dann ob alles okay ist!“ Ich stand auf und ging auf „Nero“ zu. „Du erklärst mir jetzt sofort wie du hierher gekommen bist, sonst rufe ich die Polizei!“ Mein Gegenüber seufzte leise und fuhr sich mit seiner linken Hand übers Gesicht, räusperte sich schließlich und begann zu sprechen.
vollkommene absurde Geschichte über sein Auftauchen in meinem Zimmer beendet hatte. Ich hatte ihn ins Wohnzimmer geführt und mich zu ihm gesetzt, allerdings nicht ohne dabei einen gewissen Sicherheitsabstand zu wahren. Immerhin konnte man ja nie wissen, ob der Kerl in Wahrheit nicht doch ein Einbrecher war, der von meiner Nero- und Devil May Cry-Leidenschaft wusste und sich deshalb einfach verkleidet hatte. Während er mir davon berichtet hatte, wie er hierher gelangt war, hatte ich ihn die ganze Zeit nur angestarrt. Ich musste ja zugeben: Selbst, wenn er sich tatsächlich einfach nur verkleidet hatte um mich abzulenken, so sah er, genau wie im Spiel, verdammt gut aus. Von seiner Erklärung hatte ich deshalb nur die Hälfte mitbekommen, vielmehr war ich damit beschäftigt gewesen, ihn ganz genau unter die Lupe zu nehmen und nahezu anzuschmachten. Immerhin war ich ja auch nur ein Mädchen… „Du hast im Spiel… ähm… Ich meine… Du hast in deiner Welt gegen einen Dämonen gekämpft?“, begann ich meine Gedanken zu ordnen. Der Silberhaarige nickte, schien jedoch ein wenig ungeduldig. „Und dann hast du ein grünes Licht gesehen, von dem du umschlossen wurdest, wurdest ohnmächtig und bist dann hier wach geworden?“Der Fremde nickte. „Wenn ich dir es doch sage: Ja!“ Das konnte doch nicht wahr sein. Oder vielleicht doch? „Hm…“ Mein Blick wanderte von seinem Gesicht über seinen Körper, bis mir etwas auffiel. Sein rechter Arm – der „Dämonenarm“ – war verbunden, genau wie zu Anfang im Spiel. „Darf ich mal was nachschauen?“, fragte ich, doch ehe er antworten konnte, war ich bereits aufgestanden und auf ihn zugegangen. „Wenn du willst.“, erwiderte der angebliche Halbdämon, ohne sich von Fleck zu rühren. Ich setzte mich dichter zu ihm, griff nach seiner rechten Hand, welche verbunden war, als wäre sie gebrochen, und begann langsam den Verband zu lösen. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass der Blauäugige die Augen zu Schlitzen verrenkte. „Jetzt kommt alles heraus.“, dachte ich mit einem Kribbeln im Bauch, „Er wird sich als Einbrecher herausstellen. Nur… was mache ich dann?“ Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Trotz, dass der „falsche“ Nero einen Mantel trug, so konnte man ihm sehr wohl ansehen, dass er ziemlich muskulös war. Er würde mich ohne Mühe überwältigen können, wenn ich seine Lüge aufdecken würde. Trotzdem musste ich das nun durchziehen. Es gab kein Zurück mehr. Ich schloss die Augen und zog ein wenig kräftiger an dem Verband. Ich spürte, wie er sich löste und der Fremde sich gleichzeitig anspannte. Ich atmete tief durch, blinzelte und öffnete dann schließlich mit pochendem Herzen meine Augen – und schauderte. „Das… das…“, stotterte ich, sichtlich verwirrt. Die Miene des Mannes – oder eher Jugendlichen – verhärtete sich. Vorsichtig legte ich meine zittrige Hand auf die seine. Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Sein Arm sah genauso aus wie im Spiel. Und als ich leicht über die Haut, die sich rau und fest anfühlte, strich, hatte ich keinen Zweifel mehr. Der Arm war echt! Als ich aufsah, bemerkte ich, dass der Blauäugige seinen Blick abgewandt hatte. Erst, als ich mich räusperte, schaute er mich wieder an. „Das hätte ich lieber vermieden.“, sagte er kühl. „Der Arm ist mein Geheimnis. Ich will nicht, dass mich jemand damit sieht, denn…“ Eilig unterbrach ich ihn. Ich wollte unbedingt wissen, ob es tatsächlich der wahre Nero war. „…denn du bist ein Ritter vom Orden des Schwertes, der sich zur Aufgabe gemacht hat, alle Dämonen zu töten.“, beendete ich seinen Satz. Die Augen des Silberhaarigen weiteten sich. „Woher weißt du das?“ Trotz der absurden Situation musste ich schmunzeln. „Das ist eine ziemlich… verzwickte Geschichte.“, erwiderte ich. „Nun, eine Frage habe ich aber. Wie heißt du?“ Auch, wenn ich mir hundertprozentig sicher war, dass dieser Kerl wirklich der war, für den ich ihn hielt. „Nero.“, erwiderte mein Gegenüber. Mein Lächeln wurde breiter, bis es ins Unermessliche wuchs. Die Wut über Neros Mordversuch war verschwunden, stattdessen begann mein Herz laut zu schlagen. Ich saß Nero gegenüber. Dem Nero! „Oh mein Gott, das glaub‘ ich einfach nicht!“, quietschte ich schon fast hysterisch, sprang auf und fiel dem Halbdämonen um den Hals. „Äh…“ Der Silberhaarige schien wohl ziemlich verwirrt, doch davon ließ ich mich nicht beirren. „Das ist echt total genial! Oh man, das ist vollkommener Wahnsinn!“ Ich lachte vergnügt, löste mich von ihm und setzte mich wieder auf die Couch. Nero musterte mich mit zusammengekniffenen Augen. Für einen Moment schwiegen wir beide, dann öffnete Nero seinen Mund und begann erneut zu sprechen. „Jetzt habe ich dir ein paar Dinge über mich erzählt, nun bist du dran. Wo bin ich hier, wer bist du überhaupt und warum freust du dich so mich zu sehen?“, fragte er und sah mich abwartend an. „Nun…“ Ich versuchte kurz meine Gedanken zu ordnen, strich mir meine Haare glatt und begann dann seine Fragen zu beantworten.
Strawberrykiss
Anzahl der Beiträge : 2149 Anmeldedatum : 21.03.09 Alter : 28 Ort : NRW <3
Thema: Re: Between reality ... and an Xbox360 game Do Mai 21, 2009 6:15 pm
Wow, tolles Kappi. : DD Aber irgendwie fehlt in der Mitte was..
Lana Alison Admin
Anzahl der Beiträge : 2145 Anmeldedatum : 21.03.09 Alter : 31
Thema: Re: Between reality ... and an Xbox360 game Do Mai 21, 2009 6:20 pm
Ohje, fällt mir auch grade auf. xD
Der Absatz heißt so richtig:
„Jetzt noch einmal alles von vorne.“, sagte ich, als Nero seine vollkommene absurde Geschichte über sein Auftauchen in meinem Zimmer beendet hatte. Ich hatte ihn ins Wohnzimmer geführt und mich zu ihm gesetzt, allerdings nicht ohne dabei einen gewissen Sicherheitsabstand zu wahren. Immerhin konnte man ja nie wissen, ob der Kerl in Wahrheit nicht doch ein Einbrecher war, der von meiner Nero- und Devil May Cry-Leidenschaft wusste und sich deshalb einfach verkleidet hatte.
Neros Erzählung hab' ich absichtlich weggelassen, wäre ja nicht so gut wenn ich die ganze Geschichte zwei Mal schreiben würde. x3
Lana Alison Admin
Anzahl der Beiträge : 2145 Anmeldedatum : 21.03.09 Alter : 31
Thema: Re: Between reality ... and an Xbox360 game Fr Mai 29, 2009 7:40 pm
Kapitel 2: Willkommen in Wuppertal, Nero!
„Also, wo fange ich am Besten an?“, sagte ich leise und überlegte. Nero beobachtete mich aufmerksam, anscheinend traute er mir noch immer nicht ganz über den Weg. Dabei sollte doch eigentlich ich diejenige sein, die sich in Acht nehmen müsste, immerhin hätte er beinahe mich umgebracht und nicht umgekehrt. „Nun, mein Name ist Lana. Aber bitte nenne mich doch Nessy. Mein Spitzname, verstehst du.“, begann ich schließlich. Zwar nannte mich keiner meiner Freunde „Nessy“ sondern einfach nur „Lana“, aber ich war mir sicher, dass Nero anders sein würde. „Gut, Nessy.“, antwortete er tatsächlich. Ich grinste und sprach weiter. „Jedenfalls… Ich bin 15 Jahre alt, falls dich das interessieren sollte. Und du befindest dich hier im kleinen, bescheidenen Wuppertal, einer Stadt in NRW, Deutschland, Europa. Sonst noch was?“ Der Silberhaarige sah mich ungläubig an. Er hatte die Stirn gekräuselt und sah, zugegebenermaßen, ziemlich niedlich damit aus. „Ich habe noch nie von Deutschland oder Europa und dem Rest gehört.“, murmelte er und schüttelte ungläubig den Kopf. Dann schaute er mich wieder an. „Du hast meine letzte Frage noch nicht beantwortet. Warum freust du dich so mich zu sehen? Die meisten Leute, denen ich begegne, sind nie sonderlich von meiner Anwesenheit begeistert. Warum drehst also du gleich so ab?“, fragte er. Erneut stahl sich ein Grinsen auf meine Lippen. „Komm‘ mal mit.“, sagte ich, stand auf und führte ihn zurück in mein Zimmer. „Setz‘ dich.“ Ich deutete auf mein Bett. Nero nahm, jedoch ein wenig wiederwillig, Platz und schaute sich um. Für meine Verhältnisse war mein Zimmer an diesem Tag äußerst aufgeräumt. Sonst hatte ich es nicht so mit der Ordnung. Ich brauchte deshalb nicht lange um die CD zu finden, die ich Nero zeigen wollte. „Hier.“ Ich drückte ihm die CD vorsichtig in die Hand, so, als wäre sie aus Glas. Sie war nun einmal etwas Besonderes für mich. Nero beäugte die CD misstrauisch, aber anscheinend erkannte er nicht, worauf ich hinauswollte. „Das Bild.“, meinte ich. Sekundenlang starrte er einfach nur auf das mir allzu bekannte Bildchen, dann weiteten sich seine Augen. „Das bin…“, begann er, brachte seinen Satz jedoch nicht zu Ende. „Du.“, beendete ich ihn und nahm ihm die CD lächelnd aus der Hand. „Richtig.“ Nero sah mich mit großen, fassungslosen Augen an. „Was… was hat das alles zu bedeuten?“, fragte er, sichtlich verwirrt. Anscheinend konnte er sich nicht erklären, „was“ er wirklich war. Ich hatte zwar selbst keine Ahnung, wie er sich in eine reale Person verwandelt haben konnte und nicht im Spiel war, jedoch hatte ich nach kurzem Denken eine eigene Theorie zurechtgelegt. Ich räusperte mich. „Wie soll ich das alles erklären?“, murmelte ich und setzte mich neben Nero. Meinen Blick hatte ich auf den Boden gerichtet. „Also, die CD, die du grade in den Händen gehalten hast, da ist ein Spiel drauf. Es heißt Devil May Cry 4 und man kann es mit dieser Konsole da“, ich deutete auf meine Xbox, die inzwischen wieder aus war, „spielen.“ Nero starrte abwechselnd die CD, welche ich noch immer in meiner Hand hielt, und mich an. Sein Blick sprach Bände. Ihm erschien wohl alles ziemlich unglaubwürdig. „A-aber…“, stotterte er und schüttelte kaum merklich den Kopf. Es überraschte mich ziemlich, dass er so aufgebracht war. Im Spiel war er doch sonst immer eher lässig und ließ sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Bei genauerem Nachdenken war ich mir dann allerdings sicher, dass ich wahrscheinlich genauso reagieren würde, wenn ich plötzlich in einer neuen und mir völlig fremden Welt landen würde. Bestimmt wäre ich total ausgerastet, hätte nicht einmal mit mir reden lassen, sondern hätte verlangt unverzüglich nach Hause gebracht zu werden. Nero schien in dieser Situation also zumindest etwas gelassener zu sein als ich – wobei, fast hätte er mich ja umgebracht… Eine Tatsache, die ich ihm noch immer übel nahm. Der Silberhaarige atmete tief durch und fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht. Den Gedanken daran, dass er eigentlich gar nicht existieren sollte – zumindest nicht hier -, musste er wohl erst einmal verdauen. Am liebsten hätte ich ihn einfach umarmt um ihn zu trösten, doch das war wohl in diesem Augenblick wohl nicht so angebracht. Nero würde mich wohlmöglich für dumm halten und wegschieben. Diese Peinlichkeit wollte ich mir dann doch lieber ersparen. „In was für einen Mist bin ich hier bloß rein geraten?“, seufzte er verzweifelt und sah zu Boden. Jetzt tat er mir doch ein wenig zu sehr Leid. Ich legte ihm ohne zu Zögern eine Hand auf die Schulter und lächelte ihn aufmunternd an. „Jetzt hast du wohl ein ziemlich großes Problem, oder?“, meinte ich und suchte kurz nach den passenden Worten um ihn zu beruhigen. „Pass‘ auf. Ich werde dir helfen. Ich hab‘ zwar selbst keine Ahnung, wie das passieren konnte und wie du wieder in das Spiel… ähm, ich meine in deine Welt kommst, aber das finden wir schon irgendwie heraus.“ Ich blickte kurz auf meinen Wecker. Wir hatten gerade mal drei Uhr morgens. Unter normalen Umständen wäre ich mitten in den Ferien nie um diese Uhrzeit aufgestanden, sondern hätte ausgeschlafen. Ich gähnte und rieb mir die Augen. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich noch immer ziemlich müde war. Die Aufregung von vorhin war verschwunden, stattdessen wollte ich eigentlich einfach nur noch ins Bett. Wahrscheinlich sah ich ziemlich verschlafen aus. Mit Sicherheit gab ich einen beschämenden Anblick ab, doch das war mir im Moment egal. Nero sah auf und schaute mich an. Sein Blick verriet mir, dass er ziemlich an meinem Enthusiasmus zweifelte. Aber das war mir irgendwie klar. Ich an seiner Stelle würde auch nicht unbedingt einem gerade mal 1,60m großem Mädchen, dass dazu noch so aussah, als würde es auf der Stelle wieder einschlafen, mein Schicksal in die Hände legen würde, wenn ich gerade erfahren hätte, dass ich in eine völlig andere Welt geraten wäre. „Wir schaffen das schon irgendwie.“, fügte ich eilig hinzu und nickte zuversichtlich. „Hm, also… Es ist noch ziemlich früh. Heute Nachmittag können wir vielleicht in die Bibliothek gehen und ein wenig stöbern. Vielleicht finden wir da heraus, wie du wieder dahin kommst, wo du eigentlich herkommst.“, schlug ich vor. Nero hatte sich inzwischen wieder von mir abgewandt. Er wirkte ein wenig geistesabwesend. „Wenn du glaubst, dass wir dort etwas finden…“, erwiderte er in Gedanken versunken. „Bestimmt.“, bekräftigte ich meine Worte, obwohl ich mir nicht ganz sicher war, ob ich tatsächlich Recht hatte. Im Grunde hatte ich keine Ahnung, wo wir anfangen sollten, denn mir war so etwas noch nie untergekommen. Zwar hatte ich eine gewisse Theorie, die aber vollkommen absurd und dazu nicht wirklich ausgereift war, doch diese vergaß ich lieber schnell. Ich stand auf und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung Türe. „Hast du Hunger? Wir können frühstücken, wenn du möchtest.“ Nero hatte sich inzwischen wieder von mir abgewandt und sah sich ein wenig desinteressiert in meinem Zimmer um. „Hm…“, erwiderte er und zuckte mit den Schultern. Nanu, was war denn nun plötzlich mit ihm los? Er schien auf einmal ziemlich missmutig. „Dann komm‘.“ Ich fasste seine Geste als ein „Ja“ auf und verließ mein Zimmer. Der Silberhaarige folgte mir schweigend in die kleine Küche. Ohne, dass ich ihm einen Platz anbot, ließ er sich auf einen der drei Stühle, die rund um einen Tisch standen, plumpsen. Er wandte seinen Blick aus dem Fenster, wo sich noch immer Finsternis breitmachte. Ich lächelte. „Willkommen in Wuppertal, Nero.“
Strawberrykiss
Anzahl der Beiträge : 2149 Anmeldedatum : 21.03.09 Alter : 28 Ort : NRW <3
Thema: Re: Between reality ... and an Xbox360 game Fr Mai 29, 2009 8:59 pm
Ui, tolles Kapitel! ^_^ Ich wäre an seiner Stelle bestimmt panisch geworden! xD
Lana Alison Admin
Anzahl der Beiträge : 2145 Anmeldedatum : 21.03.09 Alter : 31
Thema: Re: Between reality ... and an Xbox360 game Fr Mai 29, 2009 9:09 pm
Danke. <3 Oh ja, ich auch.
Gesponserte Inhalte
Thema: Re: Between reality ... and an Xbox360 game